01.11.2021

Viel Schwung und gute Stimmung

Am Sonntag fand im Progy-Zentrum der vierte Polkatreff der Räbschter Dorfspatzen statt.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Dieses Jahr waren als Gastformationen die Blasmusikkapellen Thurgados aus dem Oberthurgau und Heidiland mit Musikanten aus dem Gebiet zwischen Oberland, Gasterland  und Glarnerland eingeladen. Zusammen mit den Gastgebern musizierten also drei Blasmusikkapellen je zweimal eine Dreiviertelstunde. Die kurzen Konzerte begeisterten die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer mit beschwingten Rhythmen, Polkas und Walzern. Es wurden unterhaltsame Werke im böh­mischen Stil interpretiert: «Böhmische Liebe», «Böhmischer Traum», «Böhmisches Märchen» …Zum Mitsingen, Mitschunkeln, MitklatschenTrotz coronabedingten Massnahmen (für den Zutritt war ein Zertifikat nötig) kamen zahlreiche Fans, die sich dann in der Mehrzweckhalle Progy-Zentrum vom bunten Strauss einschlägiger Melodien mitreissen liessen. Die drei Formationen gaben alles und konnten den Durst des Publikums nach alpenländischer Blasmusik befriedigen. Die Stimmung war ausgezeichnet: Mitsingen, Mitschunkeln und vor allem Mitklatschen waren angesagt, was  wesentlich zur guten Unterhaltung beitrug. Kurzum, auch die vierte Auflage des Polkatreffs hielt, was versprochen worden war: ein Fest der Freude, Geselligkeit und der Musik.Grossartige GastkapellenDie Blaskapelle Thurgados er­öffnete den Reigen der Auftritte mit «Ja, so bist du», einer Polka von Holger Mück. Die Thurgauer hatten den Text leicht abgeändert und stellten sich so mit den Worten «Ja, so sind wir» gleich selbst vor: fröhlich, musikalisch, eine tolle Formation. Die künstlerische Leiterin Yvonne Kohler amtierte nicht nur als temperamentvolle Dirigentin, sondern präsentierte sich mit starker Stimme im Duett mit ihrem Gatten Reto zusammen gleich auch noch als talentierte Sängerin. Mit viel Schwung und humorvollen Weisen machten sie von Anfang an gute Laune.Die zweite Gastkapelle setzte noch einen Zacken drauf. Die 14 Musikanten der Blaskapelle Heidiland, darunter eine ganze Hand voll professioneller Musiker, wurde ihrem guten Ruf gerecht. Bewundernswert waren die absolute Perfektion, die Präzision und Genauigkeit ihrer Rhythmik, die stimmige Musikalität und Dynamik und der hervorragende Klangausgleich. Dies besonders, weil die Kapelle ohne Dirigent spielte. Ihr musikalischer Leiter, Markus Hobi, stand nicht mit dem Taktstock vor den Musikanten, sondern blies inmitten der Formation mit seinem Tenorhorn selbst mit. Mit einem feinen Wink mit seinem Horn und zurückhaltender Körpersprache gab er die Einsätze und führte seine Kollegen wohl an. Viel Applaus erntete auch Silas Zeller, der das Posaunensolo in der «Bayrischen Polka» von Georg Lohmann mit viel Gefühl und kraftvoller Musikalität blies.Die Einheimischen kamen gut anSeit Sommer werden die Räbschter Dorfspatzen von Andreas Joos geleitet. Er wohnt in Ravensburg, studiert an der Musikhochschule Luzern und ist Posaunist der Original Egerländer Musikanten. Am Sonntag war er leider nicht anwesend, doch war sein Schwung in der Klangwelt der Dorfspatzen bereits durchaus zu erahnen. Die «Spatzen» und ihre Musik profitieren von seinem Können und Wirken in den Proben.Einen besonderen Effort hatte Simone Schwarz zu leisten. Die ständige Gesangspartnerin von André Breitenmoser, Monika Wieland, war verhindert, ihr regulärer Ersatz aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls. Simone Schwarz sprang kurzfristig ein und liess sich in den vergangenen zwei Tagen von André Breitenmoser «anlernen». Sie hatte noch nie zu­vor zu Blasmusik gesungen – aber es gelang! Sie erwies sich als hervorragende Stellvertretung und erntete verdienten Applaus.

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