22.11.2018

Viel Regionales im Haus des Weins

Am Mittwoch fanden im Haus des Weins zwei Delegiertenversammlungen statt, die des Vereins Agglo Rheintal und des Vereins St. Galler Rheintal. Im Mittelpunkt standen Infos zur regionalen Entwicklung.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerDie Traktanden waren rasch abgehandelt, Budgets und Mitgliederbeiträgen stimmten die Delegierten diskussionslos zu. Im informellen Teil informierte Reto Friedauer, Präsident beider Vereine und Gemeindepräsident von St. Margrethen, über laufende und zukünftige Projekte. Für die gemeinsame Entwicklung haben die Gemeinden im St. Galler Rheintal und ennet des Rheins ein immenses Arbeitsprogramm zu bewältigen. Denn wollen sie alle Projekte, die die Regionen voranbringen sollen, dem Bund schmackhaft machen, ist Datensammeln angesagt. Bis etwa Mitte 2021 haben die Korporationen Zeit, das Geplante inklusive Begründung in Bern zu deponieren. Nur wenn es den Gemeindepräsidenten und Bürgermeistern gelingt, den Bundesrat von der Notwendigkeit der Projekte zu überzeugen, kommen Letztere ins 4. Agglomerationsprogramm und erhalten Geld aus der Bundeskasse.Wie umfangreich und arbeitsintensiv die Abklärungen für «Agglo 4» sind, schilderte Reto Friedauer. Geld aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) gebe es an Kapazitätsausbau von Strassen, Aufwertung und Sicherheit des Strassenraums, die Verzahnung des Verkehrs auf Strasse und Schiene in Vorarlberg und dem St. Galler Rheintal (Multimodale Drehscheiben), Langsamverkehr, Tram/Bus-Strassen-Infrastrukturen, Schienen-Ortsverkehr. Keinen NAF-Franken bekommen die Regionen für Massnahmen im Bereich Siedlung/Landschaft. Weil die Arbeit von Agglo Rheintal grenzüberschreitend ist, verlangt das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) einiges. So müssen die Verantwortlichen darlegen, wie verbindlich die geplanten Projekte auf Vorarlberger Seite sind, welche Unterschiede es zwischen hüben und drüben gibt. Die Wirksamkeit der Vorhaben muss nachvollziehbar sein.Zweite Velobrücke im ProgrammVon drei Grossprojekten, die die Gemeinden im 4. Agglomerationsprogramm umgesetzt haben wollen, sind zwei grenzüberschreitend: die Velobrücke von Au nach Lustenau und «Die- poldsau Süd», eine neue Anbindung des Vorarlberger Strassennetzes ans St. Galler Rheintal. Das Hauptaugenmerk der Bürgermeister und Gemeindepräsidenten liegt bei der Förderung des Veloverkehrs. Laut Reto Friedauer müsse es gelingen, die grossen Arbeitsgebiete dies- und jenseits des Rheins mit dem Velo einfach und sicherer erreichbar zu machen. «Die Korridore für den Veloverkehr im St. Galler Rheintal haben wir definiert», sagte Friedauer. Ebenfalls ins 4. Agglomerationsprogramm aufgenommen werden soll eine Velobrücke von Widnau nach Diepoldsau. Auf der Rheininsel ist der Ausbau der Radwege «Nord» und «Süd» in Arbeit. Harmonisierung der ÖV-Tarife in ArbeitDas kantonale Tiefbauamt St. Gallen hat die «Projektidee Fuss- und Radwegbrücke Nollen» bereits Mitte vergangenen Jahres bewertet und fürs Agglomerationsprogramm 4. Generation empfohlen. Die Abklärungen für den Ausbau des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs hat Agglo Rheintal verschoben. Denn zurzeit ist eine Studie in Arbeit, wie man die sehr unterschiedlichen ÖV-Tarife der beiden Länder angleichen könnte. «Wenn uns die Harmonisierung der Tarife nicht gelingt, macht ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs wenig Sinn», sagte Reto Friedauer. Im Fokus des ÖV und des Veloverkehrs stehen in erster Linie die Leute, die täglich über die Grenze pendeln. Sind alle Punkte erfüllt, die der Bund verlangt, könnte die Umsetzung der Projekte zwischen 2024 und 2027 erfolgen. So sieht es der «Agglo-Rheintal-Fahrplan» vor.

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