26.11.2019

Viel Lottogeld für Projekte im Rheintal

Der Kantonsrat hat gestern die zweite Tranche der diesjährigen Lotteriefondsbeiträge diskussionslos gutgeheissen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Insgesamt hat der Kantonsrat gestern Beiträge aus dem Lotteriefonds in Höhe von 5,537 Mio. Franken gesprochen. Auch eine ganze Reihe Projekte im Rheintal wird unterstützt.12000 Franken an die Gesamtkosten von 62 700 Franken bekommt das Diogenes-Theater für seine nächstjährige Eigenproduktion. Die Theatergruppe wird unter der Regie der Thaler Theaterpädagogin Kirstin Ludin Friedrich Dürrenmatts «Die Panne» einstudieren.Das Diogenes-Theater ist ausserdem, zusammen mit sechs weiteren Kleintheatern am «TheaterLenz» im März 2020 beteiligt, an einem Kooperationsprojekt, das mit 20000 Franken über den Rahmenkredit zur Förderung der kulturellen Teilhabe möglichst breiter Bevölkerungskreise unterstützt wird. Ebenfalls aus diesem Rahmenkredit hat die Kulturwoche der Schule Wiesenau St. Margrethen 5000 Franken zugesprochen bekommen.15000 Franken gehen an das Kulturforum Berneck, welches auf die «Maiblüten»-Kulturwochen 2020 einen Kunstwettbewerb «Das Paradies findet statt!» ausgeschrieben hat. Die Teilnehmenden, die von einer Jury aus vorgängig eingereichten Bewerbungen ausgewählt werden, gestalten in Berneck um die zehn Paradiesgärten, die man danach vom 24. April bis 28. Juni wird besichtigen können. Die Organisatoren rechnen mit Gesamtkosten von 80000 Franken.40000 Franken hat der Ballonclub Alpenrheintal St. Margrethen für eine Sonderausstellung «Ostschweizer Pionierinnen und Pioniere der Luftfahrt» zugesprochen bekommen. Zu sehen sein wird sie während der 6. internationalen Ballon- und Flugtage vom 3. bis 6. September im Werkhof des Rheinunternehmens in Widnau. Die Ausstellung zu erarbeiten ist aufwendig: Die Kosten werden mit 150000 Franken beziffert.15000 Franken erhält der Verein für wirtschaftshistorische Studien in Zürich für ein Buch «Brennpunkt Heerbrugg – Pioniere der Präzisionstechnik und Optik», in welchem Persönlichkeiten gewürdigt werden, die für die Entstehung und Entwicklung der feinmechanischen und optischen Industrie im Rheintal prägend waren. Das Projektteam rechnet mit Kosten von 110000 Franken.15 000 Franken aus dem Lotteriefonds werden der Schweizerischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte in Rümlang zugunsten der Übernahme und Erschliessung des Fotoarchivs der früheren Flug- und Fahrzeugwerke AG in Altenrhein mit rund 30 000 Kleinbilddias und Negativen zur Verfügung gestellt. Die Digitalisierung des Fotoarchivs durch die ETH-Bibliothek wird voraussichtlich 568000 Franken kosten. Hierin ist auch die Digitalisierung der Fotoarchive der Waggons- und Aufzügefabrik Schlieren und der Schindler Waggon AG Pratteln enthalten; das Archiv aus Altenrhein macht etwa 19 Prozent des Gesamtbestandes aus. Die Kantone Baselland und Zürich sind ebenfalls um Beiträge angefragt worden.30000 Franken bekommt der St. Galler Museumsverband Musa für das Programm «Reiseziel Museum», das auch 2020 wieder stattfinden wird und Familien mit Kindern in die Museen holen will. An dieser grenzüberschreitenden Veranstaltung haben zuletzt sieben Museen zwischen Sargans und Rorschach teilgenommen, allein im Einzugsgebiet unserer Zeitung waren es vier: das Ortsmuseum Rüthi, das Gemeindemuseum Rothus Oberriet, das Ortsmuseum Thal und die Markthalle Altenrhein. Wegen des Erfolgs werden 2020 voraussichtlich noch weitere Museen teilnehmen. Die Museen im Kanton St. Gallen haben dabei Kosten in Höhe von 80000 Franken zu tragen.57700 Franken sind als Beitrag der kantonalen Denkmalpflege an die Restaurierung und Erweiterung des Bauernhauses an der Buechbergstrasse 29a in Thal bestimmt. Das Haus, dessen älteste Teile zeitlich dem 17. Jahrhundert zugeordnet werden, ist als Kulturobjekt von kantonaler Bedeutung ausgeschieden und wird von den Eigentümern für 1,7 Mio. Franken renoviert. Denkmalpflegebedingt anrechenbar sind 192000 Franken.30500 Franken zahlt die Denkmalpflege aus dem Lotteriefonds an die Renovation des Pförtnerhauses an der Schlossstrasse 213 in Heerbrugg. Das 1905 erbaute Haus gehört zur Villa Schmidheiny, welche als wichtiger Zeitzeuge der Rheintaler Wirtschaftsgeschichte gilt. Es wird für 700000 Franken renoviert, wobei 101000 Franken denkmalpflegebedingter Aufwand sind.Mit 650000 Franken kommt auch der grösste Einzelbeitrag dem Rheintal zugute, nämlich für den ersten von zwei Bänden, welche die Kunstdenkmäler im Rheintal dokumentieren werden (siehe Ausgabe vom 22. November). Die Erarbeitung des ersten Bands, welcher sich auf das Oberrheintal konzentrieren wird und eventuell auch Balgach abdecken wird, kostet rund 1,6 Mio. Franken. Der Kanton übernimmt davon 1,3 Mio. Franken. Der aktuelle Lotteriefondsbeitrag ist die erste von zwei Tranchen davon.Max Tinner

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