11.11.2019

Viel Interesse, wenig Kritik

In der Gemeinde Au-Heerbrugg ist die Bevölkerung zufrieden. Diesen Schluss zog am Abend Baptist Sonderegger.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Mehr als siebzig Personen aus Au und Heerbrugg waren am Montagabend in den Auer Werkhof gekommen. Wesentlich mehr als in den Vorjahren. «Das liegt wohl daran, dass heute noch andere Post im Briefkasten war», sagte Susan Zoller etwas überrascht. Sie führte durch den jährlichen Anlass, an dem alle Korporationen aus den Dörfern Au und Heerbrugg ein halbes Jahr nach den Bürgerversammlungen über Aktuelles berichten und Fragen aus der Bevölkerung beantworten.  Am Montagmorgen überrascht war auch Christian Sepin, Gemeindepräsident Au-Heerbrugg, als er die Post las (siehe Seite 19). «Ich war sprachlos. Deshalb möchte ich auch nicht drüber reden», sagte er in der Fragerunde. Dem grossen Aufmarsch zufolge lag die Vermutung nah, dass den Bürgerinnen und Bürgern viele Fragen unter den Nägeln brannten. Eine eigentliche Fragewelle wegen besagter Post blieb aber aus. Baptist Sonderegger fasste die Stimmung zusammen: «Entweder sind alle zufrieden oder schimpfen irgendwo sonst.»  Protest erntete er nicht. Stattdessen wurden Fragen gestellt, die bereits am Wochenende akut gewesen sein dürften: Marcel Sieber regte an, die Gemeinde möge den Bahnhof Au kaufen. Er sei eine schlechte Visitenkarte. Das täte der Gemeinderat gerne, sagte Christian Sepin. Es wäre aber nur mit dem dazugehörigen Schopf interessant und das Kaufrecht habe zurzeit jemand anders.  Im Gebiet Blattacker eine Tempo 30-Zone um die vielen Schulhäuser einzuführen, ist erst einmal vom Tisch. «Man hat uns rechtlich angeraten, es in den Kübel zu werfen», sagte Sepin. So wie es geplant war, ist es rechtlich nicht möglich. «Das Wichtigste, das in der OMR passiert ist, steht an der Karl Völkerstrasse in Heerbrugg», sagte Präsident Ivo Riedi zum im Oktober eingeweihten C-Trakt des Schulhauses Kirchplatz. In Zusammenarbeit mit den Primarschulgemeinden auf dem OMR-Gebiet erarbeitet die Oberstufe ein einheitliches Medienbildungskonzept.  Schulratspräsident Christian Stricker stellte die Themen der Primarschule vor. Stetig wachsende Schülerzahlen weisen darauf hin, dass die Schule in zwei Jahren räumlich an Grenzen stösst. Deshalb befasse sich der Schulrat intensiv mit der Erweiterung der Infrastruktur.  Präsidentin Monika Bürki hofft, dass Stefan Kiesewetter im August 2020 der Kirchgemeinde Au erhalten bleibt. Dann hat er die Berufseinführung als Pastoralassistent abgeschlossen. Ein Neubau des Pfarreiheims, wie es in der Zentrumsplanung vorgesehen war, könne die Kirchgemeinde nicht finanzieren, sagte Bürki. Eine Expertise habe ergeben, dass die Bausubstanz des Pfarreiheims gut sei. Die Errichtung eines neuen Pfarrsaals sollte man deshalb nicht als Anbau ans Pfarreiheim realisieren.  Präsident Armin Bartl sprach über das Klima in der evangelischen Kirchgemeinde. Es müsse gut sein, sagte er. «Sonst kämen nicht so viele Leute an unsere Anlässe». Die Kirchgemeinde überlegt, wie sie ihre drei Kirchen wegen sinkender Kirchbürgerzahl multifunktional nutzen und für ausserkirchliche Anlässe öffnen will. Ebenso wie die Anlässe der Kirche sind die der Ortsgemeinde gut besucht. Davon berichtete Ivo Lüchinger (Kassier). Im Tauschgeschäft mit der Firma Locher Bewehrungen gingen nicht wie geplant seit August Mieten ein. «Wegen Einsprachen hat sich der Baubeginn verzögert.» Sofort nach Baubeginn werde Miete gezahlt.

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