11.12.2020

Viel Geld bleibt im Dorf

In Widnau sind derzeit Gutscheine im Wert von mehreren Zehntausend Franken im Umlauf.

Es handelt sich um eine Aktion des Handwerker- und Gewerbevereins Widnau (HGVW). Sie geht auf eine Idee des einheimischen Schulpräsidenten Richard Dünser zurück. Später kamen die politische Gemeinde, die Musikschule Mittelrheintal sowie die Widnauer Firma Cristuzzi als Partner dazu. Eine weitere Anfrage der Frauen- und Müttergemeinschaft habe leider abgelehnt werden müssen, sagt René Bognar, der den HGV präsidiert; ein weiterer Ausbau der Aktion «hätte den Rahmen gesprengt».Die Idee ist schon im Frühjahr entstandenDie Aktion ist eine Zusammenarbeit zwischen Behörden und HGVW. Es geht im Wesentlichen darum, dass der Wirtschaft wegen Corona entgangenes Geld trotz bestehender Kontaktbeschränkungen zufliessen kann. Richard Dünser war bereits im Frühjahr auf die Idee mit den Gutscheinen gekommen, als wegen des Lockdowns das Examen-Essen als traditioneller Mitarbeiteranlass entfallen musste. An dieser Veranstaltung werden der Lehrerschaft normalerweise Dienstalters- oder sonstige Geschenke überreicht. Der Schulpräsident wandte sich an René Bognar, um die Möglichkeit einer Gutscheinaktion als Ersatzlösung zu besprechen. Am Ende tauscht Bank Gutscheine in Geld um Der HGVW-Präsident war von dem Vorschlag sofort begeistert, musste aber innerhalb des Vorstands zuerst die Organisation der Prozesse sicherstellen, damit allen Beteiligten eine effiziente Abwicklung möglich ist. Kräftig unterstützt wurde René Bognar von Vereinskassier Thomas Haas. Der Geschäftsleitungsvorsitzende der Raiffeisenbank Mittelrheintal sagte zu, dass die Gutscheine nach der Einlösung in den Geschäften bei der Widnauer Raiffeisenbank in Geld umgetauscht werden können. So nahm die Geschichte schon im Frühling ihren Anfang. Die Fortsetzung folgte im Herbst, als die politische Gemeinde mit derselben Anfrage an den HGVW gelangte, weil dieses Jahr weder der Mitarbeiterausflug noch das Weihnachtsessen stattfinden können. Auch der Gemeinde ging es darum, der Belegschaft trotzdem etwas Gutes zu tun, sodass eine neuerliche Ausgabe von Gutscheinen erfolgte. Mit dem gleichen Wunsch wandten sich sodann auch die Musikschule Mittelrheintal sowie die Firma Cristuzzi an den Handwerker- und Gewerbeverein. Damit sei die Kapazitätsgrenze erreicht gewesen, sagt René Bognar. Inzwischen sind Gutscheine im Wert von mehreren Zehntausend Franken im Umlauf, die bei allen Mitgliedern des Handwerker- und Gewerbevereins Widnau eingelöst werden können. Dies betrifft nicht nur die Ladengeschäfte und Detaillisten, auch Handwerksbetriebe oder andere Unternehmen können berücksichtigt werden. Für Bognar handelt es sich um eine klassische Win-win-Situation: Die Mitglieder des Vereins profitieren ganz konkret von der Mitgliedschaft im HGVW. Das Geld bleibt beim einheimischen Gewerbe im Dorf, die Gutscheinspender haben ein ideales Geschenk; die Beschenkten können frei wählen, was ihnen gefällt. Vielleicht bleiben Bons auch nach Corona Der grosse Erfolg hat den Vorstand des HGV Widnau bewogen, eine Institutionalisierung der Gutscheinausgabe zu erwägen, wobei auch kleinere Stückelungen möglich wären. Der Verein klärt derzeit, wie eine schlanke und kostengünstige Organisation auf die Beine gestellt werden kann, um auch nach Corona die Unterstützung des einheimischen Gewerbes in der beschriebenen Weise zu unterstützen. René Bognar richtet an alle HGVW-Mitglieder die Bitte, die Gutscheine doch bitte entgegenzunehmen und anschliessend bei der Raiffeisenbank wieder in Geld umzutauschen. Wer Gutscheine besitzt, kann sich auf der Webseite des HGV Widnau (www.hgvwidnau.ch) erkundigen, bei welchen Geschäften und Unternehmen er diese einlösen kann. (gb/pd)

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