Es ist eine traurige Nachricht für Bauern, Viehzüchter und Liebhaber des Brauchtums: Im Kanton Appenzell Ausserrhoden werden aufgrund der Coronapandemie im Herbst 2020 keine Vieh- und Schafschauen durchgeführt. Das haben die Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeinden sowie die Verantwortlichen für die Vieh- und Schafschauen gestern bekannt gegeben. «Der Entscheid ist allen Beteiligten nicht leicht gefallen», heisst es in einer Medienmitteilung. Seit dem 22. Juni sind die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus weitgehend aufgehoben. Einzig Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen bleiben bis mindestens Ende August verboten. Trotzdem haben sich die Verantwortlichen entschieden, in diesem Jahr die Viehschausaison, die jeweils von Mitte September bis Mitte Oktober dauert, abzusagen: «Die verschiedenen Schutzkonzepte für die Auffuhr, den Schauplatz und die Festwirtschaft sowie die Aufteilung der Besucherinnen und Besucher in verschiedene Sektoren erfordern einen zu grossen und kaum umsetzbaren Kontrollaufwand.»Zudem, so heisst es weiter, dürfen laut Vorgaben des Bundes traditionelle Jahrmärkte nicht angeboten werden; zurzeit seien nur Lebensmittelmärkte unter besonderen Vorschriften erlaubt. Aus diesem Grund waren sich die Vertreterinnen und Vertreter des Bauernverbandes, der Tierzuchtkommissionen und der Vieh- und Schafzuchtverbände einig, «dass ein einheitliches Vorgehen in den Gemeinden gewählt werden soll und die Vieh- und Schafschauen im Herbst generell im ganzen Kanton abgesagt werden.» Innerrhoden entscheidet Mitte August
Was mit den Viehschauen in Appenzell und Oberegg geschieht, ist derzeit noch unklar. Gemäss Rahel Mettler, Leiterin des Innerrhoder Amtes für Landwirtschaft, wird die Standeskommission Mitte August über die Durchführung der beiden Viehschauen entscheiden – dies, weil es sich bei der Viehschau Appenzell um eine kantonale Viehschau handle.