16 angehende Unter- und Mittelstufenlehrerinnen gestalteten im Rahmen einer Themenwoche der Pädagogischen Hochschule Rorschach unter kundiger Leitung der Altstätter Künstlerin Verena Brassel ein mehrseitiges Kinderbuch zum Thema: «Was macht uns an fremden Menschen Angst?» Eine Herausforderung war für die Kursleiterin, dass sie den Workshop wegen der Coronakrise nicht in ihrem Atelier durchführen konnte, sondern nur mithilfe zeitgemässer Instrumente im Fernunterricht. So wurde das Wohnzimmer des Ehepaars Brassel zu einem Konferenzraum mit modernen Kommunikationsmitteln. Für den Onlinekurs bereitete Verena Brassel verschiedene Techniken zur Kinderbuchgestaltung vor; ihr Ehemann, Albert Brassel, erstellte die Videosequenzen dazu. So entstanden rund zehn Videoinstruktionen, welche die Teilnehmerinnen sich auf ihren Computer herunterladen konnten. Die Installation von Skype für die Videokonferenzen war ebenfalls Aufgabe des Ehemanns. So konnte Verena Brassel die ganze Gruppe täglich zweimal während den Kurstagen aufrufen und mehrere Powerpoint-Präsentationen und PDF- Dokumente weiterleiten sowie die einzelnen Studierenden per Skype persönlich aufrufen. «So hatten alle die Möglichkeit, über den Stand ihrer Arbeit zu sprechen, und ich konnte immer wieder Inputs geben», erklärt die Künstlerin. Jeweils am Abend gaben die Kursteilnehmerinnen ihr Tagwerk online ab. Dadurch war eine gute Vorbereitung auf den kommenden Kurstag gewährleistet, und Verena Brassel konnte Rückmeldungen geben. An den Videokonferenzen zu Beginn der Arbeitstage vermittelte Brassel die weiteren Arbeitsschritte. Abwechslungsreiche BücherVerena Brassel verbrachte täglich viele Stunden bis spät in die Nacht am Laptop und war über Skype mit den kreativen jungen Frauen verbunden. Entstanden sind vergangene Woche 16 Werke, altersgerecht für Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren.Die Bücher umfassen durchschnittlich 16 Seiten; die Bilder sind mit Wasser- und Deckfarbe gestaltet. Entstanden sind abwechslungsreiche Bücher in verschiedenen Techniken, mit lustigen und ernsteren Geschichten. «Das Thema Ausgrenzung und fremd- oder andersartig sein ist fast in allen Werken mit Tieren oder Menschen gut zum Ausdruck gekommen», lobt Verena Brassel. Die Kursleiterin ist sehr zufrieden mit den angehenden Lehrerinnen: «Alle zeigten grosses Engagement und Disziplin. Sie verschwiegen jedoch nicht, dass es am Anfang nicht einfach war.»Die Freude war auch über Skype spür- und sichtbarUnter den 16 Teilnehmerinnen waren auch vier aus dem Rheintal. Natascha Reck aus Marbach ist eine von ihnen. Der Kurs sei speziell gewesen, meint diese, weil alle zu Hause arbeiteten und niemanden hatten, der über die Schultern schaute, wie das im Atelier der Fall gewesen wäre. Der Kontakt untereinander sei aber über den Videochat gewährleistet gewesen. Und Verena Brassel habe den Kurs minutiös und mit grossem Aufwand vorbereitet. Die Teilnehmerinnen seien im Vorfeld auch mit viel Material bedient worden. Und während der Kurswoche sei die Eins-zu-eins-Betreuung grossartig gewesen. «Verena Brassel war rund um die Uhr für uns da. Auch wenn wir sie nicht live im Atelier erleben durften, war die Freude der Kursleiterin über Skype spür- und sichtbar», sagt Natascha Reck.Verena Brassel zieht denn auch positive Bilanz: «Die Coronakrise verlangte von uns allen viel Flexibilität. Ich bin begeistert, was entstanden ist und wie selbstständig die jungen Frauen gearbeitet haben.»