05.09.2021

Video: Winter vertreiben im Sommer

Die Riettüfel Triber und drei Gastperchtengruppen begeisterten am Sommerfest auf der Allmend ihre Fans.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Der Sommer ist nicht grad die Jahreszeit der Riettüfel Triber. Perchten sind üblicherweise in der Mittwinterzeit un­terwegs und vertreiben dann (so der Ursprung des Brauchs) durch ihr grausiges Aussehen böse Wintergeister. Grad darum haben sie aber im Sommer Zeit, ein Fest zu veranstalten. Und nachdem die Altstätter Perchtengruppe wegen Corona schon länger nicht mehr zu sehen war, kamen ihre vielen Fans am Samstag umso lieber an das Sommerfest auf der Allmend. Nebst den Veranstaltern traten auch Gastperchtengruppen auf: die Bodaseetüfl aus Bregenz, die Diabolus Inferno aus Rüthi und die Hohlgass-Pass aus dem Sarganserland. Das Publikum war hin und weg von den gruseligen Gestalten.[caption_left: Sie haben keine Berührungsängste: Weder die Riettüfel Triber noch die vielen Kinder unter ihren Fans.]Potenzial zu einem grossen PerchtentreffenDer Anlass der Riettüfel Triber hat dabei das Potenzial, noch zu wachsen, vielleicht sogar zu einem grossen sommerlichen Perchtentreffen: «Ein tolles Fest, supergut gemacht mit der Kulisse und dem ganzen Ambiente», meinte jedenfalls ein Ludescher Stehbruchtüfl, der «in Zivil» da war und sich nun überlegt, ein nächstes Mal ebenfalls mit der ganzen Perchtengruppe herzukommen. Auch Besucher mit Vereinsjacken aus dem solothurnischen Welschenrohr, wo seit ein paar Jahren ein Krampuslauf veranstaltet wird, waren in der Menge auszumachen. [caption_left: Jetzt nur nicht blinzeln – er (rechts) könnte beissen!]Die Riettüfel Triber feierten mit dem Sommerfest gleichzeitig ihr 15-jähriges Bestehen. Bei der Gründung des Vereins waren die Riettüfel Triber die erste Perchtengruppe der Schweiz. Solches Brauchtum gibt es hier zwar seit jeher. Einen ähnlichen Hintergrund haben etwa die Wilden Mannen, die am Oberrieter Eierlesefest zu sehen sind, oder die Silvesterchläuse im Appenzellerland. Perchten im engeren Sinn kennt man aber vor allem im Ostalpenraum.[caption_left: Hach, das alte Klischee: Monster und Mädels!]Den Anstoss zur Gründung ei­ner solchen Gruppe in Altstätten gaben denn auch die Stefani-Perchten aus Salzburg. Deren Auftritt am Botza-Obed der Röllelibutzen begeisterte vier Altstätter dermassen, dass jene beschlossen, selbst so etwas auf die Beine zu stellen. Im Jahr darauf war die noch kleine Gruppe, nach einem Probelauf am Vorabend, am Tschätteriumzug erstmals zu sehen.Kindergruppe im AufbauMittlerweile zählt der Verein 28 Mitglieder. «Ich hätte nicht geglaubt, dass so etwas Grosses draus wird», gesteht Präsident und Gründungsmitglied Philippe Sinz. Und die Zukunft des Vereins scheint gesichert: An der nächsten Fasnacht, verrät Sinz, sei angedacht, erstmals auch mit einer Kindergruppe teilzunehmen.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.