09.12.2021

Video: Weihnachtsstimmung ab Konserve

Dem Chlausmarkt fehlt dieses Jahr die Fröhlichkeit, die man sonst hier spürt. Da und dort blitzt sie aber doch auf.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Die Stimmung am Chlausmarkt gestern im Marktstädtli scheint dieses Jahr eher gedrückt. Das liegt auch an den Coronamassnahmen, die von den Behörden wieder verschärft wurden. Vielen passt das nicht. «Ein Teil der Kundschaft ist recht hässig», stellt ein Marktfahrer fest. Was auffällt: Jeder und jede geht anders damit um. Etwa ein Viertel der Leute trägt Maske, ein zweites Viertel nicht, einem weiteren Viertel ist nicht klar, was jetzt gilt, und das letzte Viertel zieht es vor, schon gar nicht zu kommen und stattdessen den in der Nacht zuvor reichlich gefallenen Schnee vom Hausvorplatz zu räumen. Der Publikumsaufmarsch bleibt denn auch unübersehbar hinter dem für den Chläusler Gewohnten zurück. Am Angebot liegt es nicht – mit rund 100 Ständen hat es zwar einzelne Lücken in den Reihen den Gassen entlang. Das Angebot passt aber. Wobei: Manch eine Händlerin oder ein Händler muss sich offenbar regelrecht bemühen, die Auslage voll zu bekommen. Es gebe Hersteller, die ihre Produktion wegen der unsicheren weiteren Entwicklung gedrosselt hätten, anderen habe es wirtschaftlich bereits das Genick gebrochen. «Die Branche wird recht durchgeschüttelt», sagt Peter Hutter von der Walliser Confiserie in Kriessern. Als Sekretär des Schweizerischen Marktverbands kann er die Situation objektiv einschätzen. Wie alle Marktfahrerinnen und -fahrer ist er aber froh, dass Märkte noch möglich sind – und dass es Marktstädte und Marktgemeinden wie Altstätten gibt, die sie auch tatsächlich durchführen.[caption_left:Unbeschwert geniessen die Kinder den Chlausmarkt.]Vorfreude auf Weihnachten kommt am diesjährigen Chlausmarkt also nicht gerade auf. Sogar die Heilsarmee hat ihre Weihnachtslieder für einmal am Vorabend aufgenommen und spielt sie ab Konserve. Da kann auch die gegen Abend eingeschaltete schmucke Weihnachtsbeleuchtung die Stimmung im Städtli nicht mehr retten.Obwohl: Da und dort blitzt die Fröhlichkeit, wie man sie sonst am «Chläusler» spürt, doch auf: in den Gesichtern der Kinder etwa, wenn sie sich mit leuchtenden Augen einen der farbenfrohen Ballone am Magenbrotstand aussuchen, oder im Funkeln in den Augen von Drehorgelspieler Walter Rohner, der wohltuend fröhliche Melodien spielt.[caption_left:Der Drehorgelmann Walter Rohner spielt wohltuend fröhliche Melodien.]Immerhin einen Wunsch hätten wir damit fürs Christkind parat: Aufs nächste Jahr wünschen wir uns die schönen Märkte von früher zurück, auf dass wir sie wieder genauso geniessen können wie ein Kind oder ein Drehorgelmann. 

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