Brunnen in einer Altstadt sind eine Zierde. In Altstätten im Frühling umso mehr, als sie dann jeweils auf Einladung der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Altstätten (Igea) von Floristinnen, Gärtnern und anderen Leuten mit floralem Flair liebevoll geschmückt werden. Am Samstag war wieder fröhliches «Brünnele»: Ein geselliger Rundgang von Brunnen zu Brunnen. Musikalisch begleitet wurde er lüpfig von den «Nachtfaltern».[caption_left:Polka durch die Blume: Die «Nachtfalter» spielen zum «Brünnele».]Jack Griss erzählte die Geschichte der Brunnen und – wo er sie nicht ergründen konnte – Geschichten über die Brunnen. Darin eingebettet war auch der Prolog zu einem Altstätter Krimi: Ruedi Gasser von der Jugendarbeit Oberes Rheintal lud alle ein, sich im Verlauf des nächsten Jahres auf den neu in Altstätten eingerichteten Krimi-Trail zu begeben und zu versuchen, den Fall zu lösen (mehr dazu auf www.krimi-trails.ch).[caption_left:Mit Geschichten von Jack Griss geht es von einem blumengeschmückten Brunnen zum nächsten.]Den Brunnen in der Rabengasse hat Julia Keel von «Grünwerk» auf der Breite geschmückt, aufgebaut auf einer Holzkonstruktion von Gschwend und Willi. Handwerk, das verbindet, hatte sie beim Gestalten im Sinn, wie sie erklärte.Der Locher-, Nachtwächter- oder Rathausbrunnen zeigt Blumenoasen im Wasser. Sie stehen für Landschaftsgestalterinnen, Floristen und Gartenbauer, die an den nächsten Naturstadt-Wochen wieder schmucke Gartenoasen ins Städtli zaubern werden. Die nächste Gartenschau wird nächstes Jahr stattfinden. Am «Brünnele» wurden Päckchen mit Wildblumensaatgut verteilt, damit man bis dahin schon den eigenen Garten zu Hause aufblühen lassen kann.[caption_left:Für mehr Natur in der Stadt: Toni Loher verteilt Wildblumensaatgut.]Den Brunnen am Engelplatz hat Nadine Keel zusammen mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Bildnerisches-Gestalten-Unterrichts dekoriert. An einem Apfelbäumchen hängen Maskenresten: Die letzten zwei Jahre hätten solche unser Leben über Monate begleitet. Als grüne Herzen am Bäumchen gefallen sie wesentlich besser.Der Schwertbrunnen in der Marktgasse ist von den Blueme- Judith-Floristinnen geschmückt worden. Weil es die letzten zwei Jahre so viel Verstörendes gegeben habe und weiterhin noch gebe, sei es der Wunsch ihres Teams gewesen, den Brunnen möglichst lieblich zu gestalten, sagte «Blueme Judith» Schmidheiny. Die Frauen haben ihn daher mit aberhunderten kleinen Blüemli geschmückt. Am Brunnen soll man «sich treffen, miteinander reden und Frieden finden» können.Die Brunnen hätten über die vielen Jahrzehnte gute und schlechte Zeiten gesehen – plätscherten aber noch immer vor sich hin, meinte Jack Griss am Ende einer seiner Brunnengeschichten. Wie das Plätschern wird die nächsten Wochen auch der Blumenschmuck gut fürs Gemüt sein: Die Brunnen bleiben bis zum Muttertag am 8. Mai dekoriert.