26.10.2021

Video: Rettungen bedächtig ausführen

Die Feuerwehr Mittelrheintal absolvierte eine Strassenrettungsübung mit der Polizei und der Rettungssanität.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
Ein unschönes Bild präsentiert sich Einsatzleiter Roman Müller, als er gestern Abend in der scharfen Kurve beim Abwasserwerk Rosenbergsau eintrifft. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kläranlage liegt ein Personenwagen in der Wiese auf der Seite. Neben dem Kanal auf der anderen Seite der Espenstrasse liegt ein Auto instabil auf dem Dach und vor ihm steht ein übel zugerichtetes Fahrzeug – immerhin auf allen vier Rädern.[caption_left: Ein Fahrzeug begann später auch noch zu brennen.]Müller bespricht sich mit Daniel Giger, dem Übungsleiter der Polizei, um sich einen Überblick zu verschaffen. So kann er die heraneilenden Einsatzfahrzeuge positionieren. Die 25 Feuerwehrmänner beginnen, die Strasse abzuriegeln. «Sicherheit ist das Wichtigste, vor allem auf der Strasse», sagt Feuerwehrkommandant Marco Köppel. Bei der Besprechung ergänzt Übungsleiter Renato Kühnis, der den Einsatz zusammen mit Adrian Schmid, Marcel Frei und Roman Müller vorbereitet hat, man hätte die Einsatzfahrzeuge ruhig noch etwa mehr blinken lassen dürfen. Inzwischen ist der Schadensplatz gut ausgeleuchtet, mit den Scheinwerfern der Feuerwehrautos und dem zusätzlich aufgestellten Beleuchtungsballon. Zuerst die Fahrzeuge sichernDie Rettungssanitäter kommunizieren bereits mit den beiden Verletzten in den überschlagenen Fahrzeugen, welche die Feuerwehrleute sichern, damit sie sich während der Rettungsaktion nicht bewegen können. «Denkt daran, euch dabei keine Wege zu verbauen, denn vielleicht bietet sich später eine andere Lösung an», wird Übungsleiter Schmid später sagen.[caption_left: Die Verletzten sahen auch entsprechend aus.]Er lobt aber die gute Kommunikation unter den Beteiligten. Die ist auch nötig, denn nun beginnt das dritte Fahrzeug zu brennen und die Brandschutzeinheit, die sich bisher im Hintergrund gehalten hat, kommt zum Einsatz. Die Person aus diesem Fahrzeug ist geflüchtet. Nebst Walter Mittelholzer, der mit Suchhund Gonzo von der Gletscherhöhle unterwegs ist, kommen von der Polizei auch Drohnen zum Einsatz, die mit Wärmebildkamera und Suchscheinwerfern ausgerüstet sind. Als sie fündig werden, bleibt die Drohne über dem Ort stehen und die Scheinwerfer beginnen zu blinken. «Wir sind froh, wenn wir an solchen Übungen teilnehmen dürfen und unter praktisch realen Bedingungen die Drohnen einsetzen können», sagt Drohnenpilot Elmar Lindenmann. Markus Rutz, der eine weitere Drohne bediente, stellt später im Feuerwehrdepot das Fluggerät vor. Bei den Unfallfahrzeugen mit Verletzten ist inzwischen das Kind gerettet worden. Mit Kneifzange, Elektrohydraulik und Pedalschneider werden die PW-Lenker freigelegt.[caption_left: Massives Werkzeug kam bei der Strassenrettung zum Einsatz.]Rund drei Viertelstunden später werden sie auf der Trage abtransportiert. «Es wird penibel darauf geachtet, dass der Verletzte nicht noch stärker zu Schaden kommt. Geschwindigkeit hat nicht Priorität», sagt Kommandant Marco Köppel. Nur bei Crash-Rettung wird pressiertAusser der Notarzt vor Ort drängt auf ein schnelles Herausholen des Verunfallten, etwa weil er stark blutet, dann kommt es zu einer sogenannten Crash-Rettung.[caption_left: Die Verletzten werden von den aufgebotenen Rettungssanitätern betreut.]Dass die Feuerwehr Mittelrheintal, die mit Kompanien aus Widnau und Diepoldsau vor Ort war, gewissenhaft vorgeht, konnten sich auch die geladenen Gäste vergewissern, vertreten durch den Widnauer Gemeinderat Werner Barmettler, Balgachs Gemeinderat Urs Lüchinger und Administratorin Brigitte Kuhn.

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