Am Freitagmorgen konnten die Kinder in Begleitung ihrer Eltern gleich üben, wie sie wieder sicher zu ihrem jetzt neuen Kindergarten kommen. In den vergangenen Monaten ist er saniert worden und im Juni wird im Kindergarten Eichholz wieder unterrichtet. Nach der kurzen Begrüssung durch Anna Sanseverino Büchel, Präsidentin der Primarschule Balgach, gaben die Kinder den Eltern und den anwesenden Schulräten ein Lied zum Besten und reihten sich dann gespannt hinter dem Band auf, das den Eingang noch absperrte. So, als ob sie dies schon viele Male getan hätten, durchschnitten sie miteinander das Band zur offiziellen Eröffnung.[caption_left: Gespannt rennen die Kinder in ihr neues Kindergartenzimmer.]Danach stürmten sie durch den neuen Windfang in die Garderobe, um für die Besichtigung im frisch geputzten Gebäude Finken anzuziehen. «Sogar hier unten ist alles neu», stellte ein Kindergärtler dabei fest.
Die Klasse hatte das Schuljahr noch im alten Kindergarten Eichholz begonnen. Ab September begannen die Zügelarbeiten in die Räume der ehemaligen Stickerei Rüdlinger-Berger AG an der Gerbestrasse – Luftlinie 100 Meter vom sanierten Kindergarten entfernt. Anlagen den heutigen Anforderungen angepasstIm Untergeschoss des sanierten Gebäudes befinden sich die auf die heutigen Anforderung angepassten WC-Anlagen und Waschbecken sowie das Büro. Dieses wurde durch einen kleinen Anbau vergrössert, somit bietet es nun auch Platz für eine kleine Küche und kann auch für allfällige Einzeltherapien genutzt werden. Ebenfalls dort befindet sich der Ausgang in den schönen und weitläufigen Garten. Der eigentliche Kindergartenraum befindet sich im Obergeschoss. «Ich muss mir jetzt gut überlegen, wie ich ihn einrichte», sagte Kindergärtnerin Anja-Maria Mutzner. Durch die inwendige energetische Sanierung ist der Raum etwas kleiner geworden, bietet dafür aber andere Möglichkeiten, etwa mit den breiten Fensterbänken und den grünen Pinnwänden. Beim Ausbaukonzept wurde bewusst mit wenigen, dafür hochwertigen Materialien gearbeitet, wie etwa mit den Eichenmöbeln, in die Material versorgt werden kann. Kindergarten ist «lokal schützenswertes» GebäudeÜberhaupt wurde bei der Sanierung darauf geachtet, dass die ursprüngliche Architektur noch spürbar und verständlich ist. Der Kindergarten Eichholz wurde in den 1960er-Jahren vom Rheintaler Architekten Hans Schmid entworfen. Der Bau gilt als Zeitzeuge der damaligen Architektur und wurde kürzlich von der kantonalen Denkmalpflege als «lokal schützenswert» eingestuft. Der Primarschulrat entschied sich seinerzeit für eine Sanierung des Kindergartens an der Bahnlinie, weil die Grundstruktur noch gut und die Platzverhältnisse mit Blick auf die Kindergarten-
Schülerzahlen ausreichend waren. In Balgach werden zurzeit im Horst und Mühlacker je zwei Klassen geführt. Die Klasse, die bald wieder im «Eichholz» einziehen wird, zählt 22 Kinder, 14 davon sind im ersten und acht im zweiten Kindergartenjahr. Sie freuten sich zwar, dass man im leeren «Kindsgi» Platz zum Herumtoben hat, waren aber einverstanden, als es wieder nach draussen zum nächsten Programmpunkt ging. Kinder bepflanzen den EingangDie Betonmauer, welche die neue Eingangsrampe zum Garten hin abgrenzt, ist gleichzeitig ein Hochbeet.[caption_left: Die Abgrenzung zum Garten ist gleichzeitig ein Hochbeet, das bepflanzt wurde.]Dort setzten die Kinder die bereitgestellten Pflanzen in die frische Erde. Nachdem sie ein weiteres Ständchen zum Besten gegeben hatten, durften sie Ballone mit ihren Wunschzetteln steigen lassen. Zur Feier des Tages gab es dann noch ein Weggli mit einem Schokoladenstengel. Wer sich selber ein Bild vom rundum sanierten und mit einem neuen Heizsystem (Erdsonde und Fotovoltaikanlage anstelle der Ölheizung) versehenen Kindergarten Eicholz machen will, kann dies am Samstag tun. Der Tag der offenen Türe dauert von 10 bis 15 Uhr. Schulratspräsidentin Anna Sanseverino Büchel sagt, die Renovierungsarbeiten seien ohne Komplikationen verlaufen. Zurzeit würden noch die letzten Abrechnungen eintreffen. Dem Kredit von 1,02 Millionen Franken hatten die Schulbürgerinnen und Schulbürger Mitte Juni 2021 zugestimmt. Somit kann der Schulbetrieb nicht einmal ein Jahr nach dem Urnengang schon wieder aufgenommen werden.
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