10.08.2022

Video: In Eichberg wird «gepumpt»

Der angekündigte mobile Pumptrack wurde am Mittwoch in Betrieb genommen und auch sofort genutzt.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 02.11.2022
«Nach einer Stunde hatten wir den Pumptrack am Dienstag bereits aufgestellt», sagt Sascha Heeb. Er war einer der acht Helfenden aus dem Dorf, die den mobilen Track aufbauten, mit der Hilfe eines Mitarbeiters vom Vermieter Flying Metal. Da die Elemente bereits in der richtigen Reihenfolge abgeladen worden seien, habe man sie nur noch zusammenschrauben müssen.Am Mittwoch wurde das 48 Meter lange Quadragon bereits eifrig genutzt. Kurz vor Mittag sind zwei Mädchen auf der Bahn, am frühen Nachmittag sausen fünf Buben über Hügel und um Steilwandkurven. Tempo wird aufgebaut, indem der Körper vor der Welle hochge­zogen und danach runtergedrückt wird.[caption_left: Die Bahn wurde ausprobiert, sobald sie aufgestellt war.]Lärm ist kaum auszumachen, allenfalls ein dumpfer Schlag, wenn die Kickboards nach einem Sprung auf den wetterfesten Fiberglasbelag knallen. Die erfahrenen Buben setzen aufs KickboardDie Buben haben nicht nur das «Pumpen» im Griff, sondern zeigen auch allerlei Tricks.[caption_left: Auf der Bahn lässt sich Einiges anstellen, wie hier Gion Hutter zeigt.]Ein Zweirad, das übliche Gerät für einen Pumptrack, hat allerdings nur einer dabei. «Mit dem BMX ist es ziemlich schwierig, weil die Bahn dafür etwas eng ist», erklärt Lio Rüegg. Deswegen würden er und seine Kollegen das Kickboard bevorzugen, mit dem man gehörig Geschwindigkeit aufbauen und ebenfalls viele Tricks machen könne.Alle fünf Buben, im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, sind erfahrene Pumptracker und besuchten schon Anlagen vom Liechtenstein bis zum Bodensee.[caption_left: Die fünf Buben erklären, wie man die Tricks sauber ausführt.]«In ihrer Altersstufe gibt es sonst wenig Angebote. Für Spielplätze sind die Buben schon zu alt und Pumptracks lieben sie», sagt Jennifer Truniger, die in Eichberg wohnt und ihren Sohn zur Anlage begleitete. Allerdings müsse man, um zu einem Pumptrack zu kommen, stets weite Anfahrtswege auf sich nehmen. In Berneck oder eben im Liechtenstein würden die nächsten Anlagen stehen.«Dieses Angebot ist eine super Sache», sagt die Mutter und gibt ihrem Sohn ein paar Verhaltenstipps, bevor sie den Werkhofplatz verlässt. Die Wellenbahn wurde dank der Initiative der ehemaligen Jugileitenden Cornelia Motzer und Stefan Bär gemietet, die damit einen Anreiz schaffen wollen, dass Jugendliche nach draussen gehen, sich treffen und sportlich betätigen, anstatt sich mit dem Handy zu beschäftigen.Die Gemeinde unterstützte das Anliegen und finanziert das Projekt durch den Jugend- und Kulturfonds, den sie verwaltet. Der mobile Pumptrack wird noch bis am 5. Oktober auf dem Werkhofplatz stehen. Dass Kinder und Jugendliche Spass daran haben, war beim Augenschein offensichtlich. [caption_left: Über die Wellen fliegen...]Keine Alternative zu einem geteerten PumptrackEine Alternative zu einem geteerten Pumptrack sei der modulare Rundkurs aber nicht, sagt selbst Patrick Löffel, Geschäftsleiter der Thuner Firma Flying Metal, die den Track vermietet: «Er ist eine Attraktion und gut, um Erfahrungen zu sammeln, aber man hat fahrerisch nicht dieselben Entwicklungsmöglichkeiten wie auf einem geteerten Pumptrack.» Die Kinder und Jugendlichen, die in Eichberg über Wellen und um Kurven brettern, wären danach bereit für den geplanten Pumptrack in Altstätten.[caption_left: Auf der Bahn lässt sich die Zeit gut vertreiben.]Aber bis es so weit ist, müssen die Eltern wohl noch eine Weile weite Anfahrtswege auf sich nehmen. Immerhin ist zurzeit im Bützel in Buechen-Staad ein weiterer Pumptrack in der Region im Entstehen. Diese Anlage soll im nächsten Frühling eingeweiht werden.

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