Die stattlichen Kühe, allen voran Braunvieh und Holstein, warteten am Mittwoch geputzt und geduldig auf dem Platz des Werkhofs. Sobald sie zum Gang vor die Schauexperten geholt wurden, zeigten einzelne Tiere etwas mehr Temperament. Sie schüttelten ihren Kopf oder blieben eigenwillig stehen. Die Züchter führten ihre Prachttiere mit festem Griff am Strick, damit sie sich im entscheidenden Moment von ihrer besten Seite zeigen konnten.Bewertet wurden unter prüfenden Blicken verschiedene Kategorien, zum Beispiel «Schöneuter» und natürlich die Miss Oberriet. Diesen Titel sicherte sich Romina, eine Blooming-Tochter vom Hof der Familie Schegg in Oberriet.Eine schöne Kuh soll wirtschaftlich sein«Die Auszeichnung bedeutet mir und meinem Vater Armin viel», sagte Michael Schegg. «Wir haben sie selber gezüchtet.» Romina überzeugte mit ihrer Gesamterscheinung sowie der Euteranlage und dem breiten Becken, was wichtig sei, damit sie gut kalben könne. Zweimal brachte Romina bereits ein Kalb zur Welt. Die Milchleistung der schönsten Kuh im Dorf beträgt während 305 Tagen rund 8500 Kilo Milch.Scheggs verstehen es, Auszeichnungen zu gewinnen. 2012 und 2013 konnte Armin Schegg den Schöneuterpreis entgegennehmen. Zum Erfolgsrezept gehöre eine gute Fütterung und eine gute Stallhaltung, sagt Michael Schegg und betont: «Wir sind jeden Tag für die Tiere da.»[caption_left: Ist Viehschau in Oberriet, ist das halbe Dorf auf den Beinen. Die Tiere stammen von Bauernhöfen in Oberriet und Umgebung.]Die Viehschau ist für Landwirte und Viehzüchter einer der Höhepunkte im Jahr. Sie fahren mit ihren schönsten Tieren auf, die sich für einmal nicht im Stall oder auf der Weide befinden, sondern mitten im Dorf die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dieses Brauchtum ist ein Erlebnis auch für Laien und Familien.Nachdem die Viehschau letztes Jahr ausgefallen war, freute sich Showpräsident René Büchel gestern umso mehr über die zahlreichen Gäste, die auch von auswärts kamen. «Wir hatten einen reibungslosen Ablauf und das schöne Wetter trug dazu bei, dass die Kinder die Strohburg belebten und die Festwirtschaft rege besucht wurde.»Männer und Frauen in Edelweisshemden und Sennenkutteli tauschten sich aus über Zucht und Viehhandel, und wer dem Fachjargon nicht folgen konnte, freute sich am Brauchtum und den jungen Kälbchen – den Anwärterinnen für den nächsten Missen-Titel.