Ab 1850 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 verzeichnete der Kurort Heiden eine eigentliche Hochblüte. Ein Meilenstein in dieser Epoche war 1874 die Eröffnung des Kursaals. Gerne verweilten hier die meist aus Deutschland stammenden Gäste.
30 Mass und ein Fass
Im Sommerhalbjahr machte ein zehnköpfiges Orchester mit bayrischen Musikern, die sich unter anderem durch ihre Trinkfestigkeit auszeichneten, Unterhaltung. «Jeder konsumierte täglich 25 bis 30 Liter Bier, so dass den Spielleuten ein Grossistenrabatt von 50 Prozent gewährt wurde. Eine bayrische Mass kostete damit nur noch 20 Rappen.
Als Trink-Rekordhalter ging an einem besonders heissen Sommertag Flötist Stephan in die Geschichte ein: «Nach 30 konsumierten Mass tagsüber leerte er am Feierabend bei Wirt und Hotelier Moser im Sonnenhügel im Rahmen einer Wette innert drei Stunden zusätzlich ein ganzes Fass von 36 Litern Bier», schreibt Karl G. Künzler im Bildband «Vorderland um das Jahr 1900».