Gert Bruderer«Als hättet Sie’s gschmöckt», kommentiert Ralph Kühnle aus Heerbrugg die Frage nach der Aufführung des Weihnachtsoratoriums. Es werde leider nichts daraus, sagt der Medienverantwortliche des Chors über dem Bodensee. Gerade habe per Skype eine Vorstandssitzung stattgefunden, mit dem Ergebnis, dass der schöne Anlass um ein Jahr verschoben werde.Der Vorstand des St. Margrether Theaters Heldsberg fällte soeben den gleichen Entscheid. Diese Woche wäre mit Proben begonnen worden, auf Anfang März war die Erstaufführung geplant. Wenigstens sei noch kein namhafter Aufwand betrieben worden, sagt der Medienverantwortliche Attilo D’Alessandro.Die Mitglieder des Männerchors Rüthi haben an ihrer Probe vom Montag ebenfalls entschieden, aufgrund der herrschenden Unsicherheit wegen Corona die Adventskonzerte in Sennwald und Rüthi abzusagen. Willkommen zurück in der Zeit der Absagen und Verschiebungen.Erstes Konzert fand statt, das zweite entfälltFür den Chor über dem Bodensee, dem viele Rheintalerinnen und Rheintaler angehören, ist der Zeitpunkt des Verschiebungsentscheides (wie für den bestens vorbereiteten Rüthner Männerchor) besonders ungünstig. Die Aufführung von Peter Roths «Friede auf Erden» ist bereits aufwendig einstudiert und in Rorschach ein erstes Mal aufgeführt worden. Aus dem zweiten Auftritt in Au, in der katholischen Kirche, wird hingegen nichts. Hier hätte der Chor sein Weihnachtsoratorium am Sonntag vor Heiligabend aufführen wollen.In seiner Konzertankündigung hatte der Chor geschrieben: «Die jetzigen Zeiten sind ungewöhnliche Zeiten.» Allerdings war bis vor Kurzem nicht damit gerechnet worden, auf einen Auftritt verzichten zu müssen.Ralph Kühnle sagt, angesichts der Zuspitzung in jüngster Zeit sowie in Erwartung einer Massnahmenverschärfung durch den Bundesrat komme leider nichts anderes in Frage als eine Verschiebung der Auer Aufführung um ein Jahr. Der Chor habe unter den gegebenen Umständen die an Chorgesang interessierten Menschen nicht vor Weihnachten zu einem Konzertbesuch drängen wollen. Aber klar, der Chor bedaure die Verschiebung sehr. Perfekt sei derzeit alles aufeinander abgestimmt. Ralph Kühnle nimmt es aber mit Humor und meint, so werde im «Rheintaler» und in der «Rheintalischen Volkszeitung» Platz frei für einen anderen Zeitungsbeitrag.Es liess sich kaum jemand testenBei der Aufführung in Rorschach letzte Woche erfüllte die Zahl der Besucherinnnen und Besucher die Erwartung nicht. Obschon die Möglichkeit des Testens vor Ort bestand, kamen praktisch nur Geimpfte und Genesene. Weil auch der finanzielle Aufwand wegen der Mitwirkung von Gaststars nicht unerheblich ist, sind gute Zahlen besonders wichtig.Die Schnelltests in Au hätte der prominente Infektiologe und ehemalige Kantonsspital-Chefarzt Pietro Vernazza eigenhändig durchgeführt. Im Chor über dem Bodensee singt Vernazza schon seit vielen Jahren als Tenor.