Vor zwei Monaten war sich der Verein Moschtifäascht Widnau noch ziemlich sicher, das Fest wie geplant vom 2. bis 4. Oktober 2020 durchführen zu können. In diesem Sinn haben die verschiedenen Ressorts im Hintergrund weitergearbeitet. Es gab Treffen mit interessierten Vereinen, Technik und Infrastruktur nahmen langsam Form an.15 Standbetreiber haben sich inzwischen angemeldet und starke, namhafte Partner und Sponsoren konnten ins Boot geholt werden. Nachdem die Covidsituation sich aber eher wieder verschlimmert hat, musste das OK doch wieder über eine Verschiebung diskutieren. «Wir haben Verträge abgeschlossen, die nicht nach Lust und Laune gekündigt werden können», sagt Präsident Peter Frei. «Für uns war es deshalb auch wichtig, anhand von Fakten und nicht aus einer Covid-Schockstarre zu entscheiden.»Die Planung wurde immer schwierigerWeil niemand aus dem OK noch damit rechnet, dass die Massnahmen bis Oktober gelockert werden und ein Fest mit 10000 Teilnehmenden kaum umsetzbar wäre, war man sich schnell einig. Die Durchführung des Festes weiter zu verfolgen und dann zwei Tage vor dem Start doch noch abzusagen, hätte für den Verein ein finanzielles Fiasko zur Folge.Ein Szenario mit 5000 Personen in Quarantäne, wenn nur ein Festbesucher positiv getestet werden würde, möchte Frei sich erst gar nicht vorstellen. Eine ganze Region wäre davon betroffen. «Wir möchten unseren guten Ruf auf keinen Fall aufs Spiel setzen», sagt Frei. Verantwortung wahrzunehmen sei er nicht nur Partnern und Sponsoren schuldig, sondern auch den teilnehmenden Vereinen und schliesslich den Festbesuchern. Neuer Termin vom 8. bis 10. Oktober 2021«Wir möchten die ganze Bevölkerung auf unserem Gelände als Gäste begrüssen. Sie sollen sich wohl fühlen, sich frei bewegen, sich begrüssen und miteinander in einer entspannten Atmosphäre kommunizieren können», sagt Frei. Dies könne das OK unter Einhaltung der Bundesauflagen und Verordnungen nicht erfüllen. Auf einem in verschiedene Sektoren aufgeteilt und mit immensen Kontrollen ausgestatteten Festgelände sei dies einfach nicht machbar.«Würden wir dies durchsetzen und alles durch eine rosarote Brille sehen, wären wir das verrückteste Dorffest der Schweiz, jedoch im Sinne von dumm und lächerlich naiv – und nicht aussergewöhnlich, schrill, wild, lebendig und leidenschaftlich, wie seit neun bisherigen Durchführungen», sagt Frei.Nach Absprache mit den zuständigen Stellen ist das OK übereingekommen, dass eine Durchführung dieses Jahr nicht möglich ist. Bevor die Organisation für das Jahr 2021 weitergeht, müssen aber noch viele Gespräche mit den gebuchten Bands, Vereinen, Partnern und Sponsoren geführt werden. «Natürlich hoffen wir, unsere Acts gleich für nächstes Jahr buchen zu können», sagt Frei.Das Programm liess nämlich nichts zu wünschen übrig. Für die jüngsten Gäste war eine Moschtiade geplant. Nebst Aktivitäten wie Schminken, Haare flechten, die Slackline meistern, hat auch Globi als Geschichtenerzähler einen Besuch angekündigt und auch die Kinderdisco wäre ein nennenswerter Programmpunkt gewesen. Für die grösseren Gäste stand ein Programm mit nationalen und regionalen Bands, wie ChueLee, Megawatt, Luca Hänni, Fäaschtbänkler, Crimer, Raggabund, Hindervier, Dachs, Nice Guys, RibelSteaks, Organic Stuff, Mamas Jukebox und Disco Dan auf den Beinen.«Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben», sagt Frei. Er lädt jetzt schon zum Jubiläums-Moschti-Fäascht vom 6. bis 8. Oktober 2021 ein.