«Eigentlich freut es uns ja, wenn die Grillstellen und Plätze, welche die Gemeinde zur Verfügung stellt, auch genutzt werden», sagt Eichbergs Gemeindeschreiber Stefan Althaus. Gerade während des Lockdowns wären diese Plätze auch stärker frequentiert worden. Nicht nachvollziehbar ist der Vandalenakt in der Nacht vom 25. auf den 26. April: Das Kunstwerk beim Jubihaus wurde mutwillig zerstört und dann verbrannt. Nicht einmal fehlendes Brennmaterial kann als Ausrede dienen, die Gemeinde versorgt ihre Feuerstellen sogar mit Brennholz.Der Gemeinderat ersetzt die AussichtsfensterDer Gemeinderat hat entschieden, das Kunstwerk zu ersetzen und will damit zeigen, dass so eine Tat nicht einfach akzeptiert wird. «Wir wollen zudem, dass auch zukünftig Jung und Alt die Besonderheiten der nahen und fernen Umgebung entdecken können und machen dies auch als Wertschätzung gegenüber dem Kunstschaffenden», sagt Althaus.Dafür nimmt die Gemeinde 500 bis 1000 Franken in die Hand. «Der Obergrenze werde ich nicht nahe kommen», sagt der Balgacher Ivo Herrsche, der Erschaffer der Wegkreuze. Der Forstdienst Oberriet habe ihm bereits Holzrohlinge aus Esche und Eiche zur Verfügung gestellt und Föhre habe er noch zu Hause. Auch er regt sich ab der Tat auf und vermutet, dass wohl viel Alkohol im Spiel gewesen sei: «Ansonsten verliert man nicht dermassen die Achtung.» In Eichbergs Amtsblatt bittet man die beteiligten Personen, dass sie wenigstens zu ihren Fehlern stehen und sich bei der Gemeindeverwaltung melden. Auf eine Anzeige wurde verzichtet – der Aufwand wurde grösser eingeschätzt als der Nutzen. Auch Herrsche würde sich über reuige Zerstörer freuen: «Ich nähme sie mit in den Wald zum Holzen. Da könnten sie sich abreagieren und würden merken, wie viel es braucht, bis am Schluss ein Holzbrocken übrig bleibt. Sie dürften dann gerne auch ein paar Brennholzscheite als Erinnerung mitnehmen.»Keine Werke für die EwigkeitEs ist nicht das erste Mal, dass der Balgacher eine der acht Wegmarken wieder instand stellt. Auch in Balgach, auf dem Altstätter Forst und im Oberrieter Wichenstein musste er seine Wegmarken flicken. «Das Wetter oder auf den Skulpturen herumkletternde Kinder könnten dort an den Schäden Schuld gewesen sein», sagt Ivo Herrsche. Die Aussichtsfenster aus Holz stehen natürlich auch an exponierten Lagen, an schönen Plätzen, die entsprechend frequentiert sind.Die Wegmarken wurden 2017 als Siegerprojekt eines Wettbewerbs des Vereins St. Galler Rheintal gekürt. Sie sollen als markante Zeichen in der Landschaft Beachtung finden und Interesse für die landschaftliche Vielfalt wecken. Das tun sie, denn die Kunstwerke lösen sonst positive Rückmeldungen aus. Weitere Wegmarken sind in Berneck, St. Margrethen, Diepoldsau, Widnau und Rüthi geplant.Ivo Herrsche sagt: «Zur Grundidee gehört, dass die Skulpturen nicht für die Ewigkeit bestehen.» Sie sollen ihren Platz durch Alterung und Verwitterung für die Ideen der nächsten Generation freigeben. Dass sie aber schon nach einigen Monaten kaputt sind oder gar ganz verschwinden, ist dann doch vergänglicher als erwünscht.