Die Feldschützengesellschaft Montlingen feierte den Saisonabschluss mit dem traditionellen Chlausschiessen, das seit 2001 jährlich ausgetragen wird. Die Parkplätze beim Schiessstand Blatten in Oberriet waren Mitte Nachmittag voll besetzt, in der Schützenstube waren nur noch wenige Plätze frei. Auch im Schiessstand herrschte stets Hochbetrieb. So war es nicht verwunderlich, dass Präsident Werner Wittwer von einer hervorragenden Beteiligung berichtete.
Mit 138 Schützinnen und Schützen waren 15 mehr am Start als letztes Jahr, 115 versuchten sich auch als «Scharfschütz».
Ich hätte es nicht erwartet, denn wir hatten recht viele, vor allem krankheitsbedingte Absagen.
Die Verhältnisse waren gegenüber 2023 allerdings auch ganz anders: «Letztes Jahr mussten wir noch den Schneepflug einsetzen.» An jenem Samstag verteilte Frau Holle ihre Federn dick über dem ganzen Rheintal. Diesmal lagen die Temperaturen deutlich im Plusbereich. «Die Sichtbedingungen waren ideal», sagt Wittwer.
«Dabeisein ist alles …»
Geschossen wurde mit den Sturmgewehren 57 und 90 sowie mit den Karabinern auf die klassische 300-Meter-Distanz. Wie immer war von etablierten Sportschützinnen und -schützen bis hin zu jenen, die einmal im Jahr ihr Glück versuchen, die ganze Bandbreite vertreten.
Versierte Helferinnen und Helfer standen bei Fragen jederzeit mit einen guten Rat bereit. Gerne halfen sie mit, beispielsweise das Visier eines Gewehrs, das noch nicht so gehorchte, wie es die Schützin oder der Schütze gerne gehabt hätte, entsprechend einzustellen. Ein Schütze, der seine Patronen verschossen hatte, schaute auf dem Monitor auf sein Resultat, lachte und sagte: «Dabeisein ist alles.»
Im Chlausstich erzielten nicht weniger als fünf Schützen das Maximum von 40 Punkten. Der Sieg ging schliesslich dank des höchsten Tiefresultats von 98 Zählern an den Montlinger Vereinsmeister Markus Wernli. Edi Oswald (Sulgen) und Hans Künzler (Heiden) erreichten mit 95 Punkten die Ränge zwei und drei.
Ebenfalls das Maximum erzielten Walter Nüesch (Balgach-Rebstein) und Franz Fässler aus Eggerstanden. Bester Junior wurde Sven Sprenger (Montlingen) mit 39 Punkten.
Auch diesmal hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich als «Scharfschütz» zu probieren. Es galt, einen Schuss auf die 100-er-Scheibe abzugeben. Zur Verfügung stand dafür der Zielfernrohrkarabiner 1931/55, dessen Rückstoss wegen des grossen Mündungsdämpfers sehr gering ausfällt.
Alina Weiss mit sehr gutem Resultat
Der 6,1 Kilogramm schwere «31/55» ist ein Stück Militärgeschichte: Zwischen 1957 und 1959 wurden 4150 Exemplare hergestellt. Er wurde rasch vom Sturmgewehr 57 abgelöst.
Als treffsicherste Schützin erwies sich Tamaris Keller aus Bachs-Neerach bei Bülach. Die Zürcherin erreichte 98 Punkte. Beste Rheintalerin – gleichzeitig auch beste Juniorin – wurde Alina Weiss vom MSV Kriessern auf dem dritten Platz mit 90 Punkten.
Chlausschiessen
Chlausstich: 1. Markus Wernli (FSG Montlingen) 40 Punkte (25/15/98), 2. Edi Oswald (SG Sulgen) 40 (25/15/95), 3. Hans Künzler (FSG Heiden) 40 (25/15/95), 4. Walter Nüesch (SV Balgach-Rebstein) 40 (25/15/93), 5. Franz Fässler (SV Eggerstanden) 40 (25/15/92), 6. Martin Halter (FSV Oberriet) 39 (24/15/100), 7. Peter Schmid (Oberriet) 39 (24/15/99), 8. Roger Dietsche (Montlingen) 39 (24/15/98), 9. Marcel Loher (Montlingen) 39 (24/15/98), 10. Daniel Stieger (Oberriet) 39 (24/15/97) – bester Junior: 16. Sven Sprenger (Montlingen) 39 (24/15/93).
Scharfschütz: 1. Tamaris Keller (Bachs-Neerach) 98, 2. Peter Kreis (Zihlschlacht) 94, 3. und beste Juniorin: Alina Weiss (MSV Kriessern) 90, 4. Max Höhener (SG Berneck) 90, 5. Ernst Zeller (Montlingen) 89, 6. Fabian Lüchinger (Montlingen) 89, 7. Marco Dintheer (Montlingen) 88, 8. Edi Fischer (Montlingen) 87, 9. Philipp Wüst (Oberriet) 87, 10. Matthias Hess (Wittenbach) 87.