30.05.2018

Verein unterstützt Windenergie

Die Mitglieder des Vereins Appenzeller Energie haben beschlossen, das Projekt Richtplan Windenergie Oberegg zu unterstützen. Der Verein nimmt am Einwendungsverfahren zur Richtplanänderung teil.Die Vereinigung zur Förderung umweltfreundlicher Energien, Appenzeller Energie, wurde vor dem Hintegrund der Atomkatastrophen in Three Miles Island (USA) und Tschernobyl (heutige Ukraine) gegründet. Sie hat rund 200 Mitglieder. An der Hauptversammlung haben die Mitglieder mit 37 Stimmen (bei einer Enthaltung) beschlossen, das Windenergie-Projekt zu unterstützen.Der Verein betreibt nebst weiteren Anlagen zwei kleine Wasserkraftwerke in Urnäsch. Studien an Appenzeller Gewässern haben gezeigt, dass es fast unmöglich ist, die hiesige Nutzung der Wasserkraft weiter auszubauen. Die Produktion der zwei geplanten Windkraftwerke verdreifacht den Energieertrag des grössten Innerrhoder Kraftwerkes in Wasserauen auf einen Schlag. Um den Energieertrag dieser zwei Anlagen mit kleinen Windrädern zu erzeugen (wie auf dem Gäbris/Chürstein) wären 350 solche Anlagen erforderlich.Die ständig wachsende Bevölkerung der Schweiz, multipliziert mit zunehmenden Komfortansprüchen, wird trotz aller Sparanstrengungen zu erhöhtem Elektrizitätsverbrauch führen. Der Atomausstieg und damit die Energiewende sind an der Urne beschlossen. «Nun gilt es zu handeln. Dieses Projekt darf nicht schon im Planungsprozess sterben», schreibt Appenzeller Energie in einer Mitteilung. Das wäre ein Präzedenzfall mit gravierenden Folgen für das Appenzellerland und die Schweiz.Bei den Argumenten der Gegner sei das des Landschaftsschutzes ernsthaft in Betracht zu ziehen. Alle andern seien aus «rein privaten Partikularinteressen weniger» vorgebracht. Beim Landschaftsschutz gelte es, eine Abwägung vorzunehmen. Mit der politisch geplanten und gewollten Zunahme der Bevölkerung wird der Stromverbrauch steigen. Der erklärte politische Wille, die Generationen-Aufgabe Atomkraft mit neuen Energiequellen zu ersetzen, ist laut «Appenzeller Energie» umzusetzen. Nur mit Solarzellen werde das nicht gelingen. Es brauche alle verfügbaren Energiequellen.Ein Entscheid gegen die nötige Richtplanänderung hiesse, die Konsequenzen der gefällten politischen Entscheide und der gewollten und deklarierten Planungsvorgaben nicht tragen zu wollen. Innerrhoden müsse und könne hier seinen Beitrag leisten. «Appenzeller Energie» ruft alle Entscheidungsträger auf, dem klaren Auftrag des Souveräns auch gegen Widerstände Einzelner Folge zu leisten. (pd/red)

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