Mombasa, die Millionenstadt an der Ostküste Afrikas, verbindet man in erster Linie mit Ferien, Sonnenschein und Exotik. Diese Seite der zweitgrössten Stadt Kenias lernte auch der fünfköpfige Vorstand des Rhein-Valley-Hospitals kennen, als er im Oktober das Land besuchte. Anlass der Reise war, die Krankenstation des Altstätter Vereins bei der Schule Maji Moto zu eröffnen.
Kenia ist ein Land der
grossen Gegensätze.
Die Folgen der Armut und des seit zwei Jahren fehlenden Regens begegneten der Schweizer Gruppe besonders in Maji Moto. Etwa zwei Stunden Autofahrt von der Metropole Mombasa entfernt, wo die Route nicht mehr über eine Strasse, sondern eine staubige, von Schlaglöchern durchsetzte Piste führt, baute der im österreichischen Linz ansässige Verein Schilling für Shilling im Jahr 2015 eine Schule.
Heute werden dort an die 600 Kinder und Jugendlichen von der ersten bis zur achten Klasse unterrichtet, erhalten Frühstück und ein warmes Mittagessen.
Bildung und Gesundheit gehören zusammen
Um die Bildung der jungen Menschen mit gesundheitlicher Grundversorgung kombinieren zu können, gingen die Vereine Rhein-Valley-Hospital (RVH) und Schilling für Shilling (SfS) eine dauerhafte Kooperation ein und bauten neben der Schule eine Krankenstation («Healthcenter) für die Schülerinnen und Schüler.
Der RVH-Vorstand will den Kindern und Jugendlichen die Sicherheit vermitteln, medizinisch behandelt zu werden, falls sie krank werden. Weiter sollen stets sauberes Trinkwasser bereitstehen, die wichtigsten Impfungen verabreicht und Medikamente verfügbar sein.
Für den Vorstand war der 11. Oktober ein besonderer Tag. Er durfte die Schule besuchen, die er seit gut einem Jahr projektbezogen unterstützt. Bisher wurden ein Trinkwassertank, zusätzliche Klassenzimmer und eine Hühnerfarm realisiert. Nun stand die Eröffnung der Krankenstation bevor. Die Bevölkerung hatte eigens ein Fest mit 1300 Teilnehmenden organisiert.
Spenden sollen die richtigen Menschen erreichen
Jubelnde, singende und tanzende Kinder umringten die Gäste aus dem fernen Europa. Ihnen allen waren die Freude und der Stolz anzusehen, dass ausgerechnet ihnen die Aufmerksamkeit der Schweizer Gruppe galt. Sie war eigens gekommen, um den Kindern und Jugendlichen mit der Krankenstation bei der Schule eine Perspektive zu geben. Eine Schülerin sagte:
Hier dürfen wir lernen, essen und werden medizinisch behandelt.
«Wir sind sehr glücklich, dass wir in der Lage sind, die Maji- Moto-Schule zu unterstützen», sagte RVH-Präsident Erich Kühnis zur Festgemeinde. «Es ist sehr wichtig, dass das Geld aus der Schweiz und Österreich die richtigen Menschen erreicht.»
Damit dies für die ganze Bevölkerung ersichtlich ist, trägt die aus Schweizer Spenden finanzierte Einrichtung den Namen «Rhein-Valley-Hospital-Healthcenter». Geleitet und verwaltet werden Schule wie Krankenstation von der gebürtigen Österreicherin Kerstin Amudala und ihrem Ehemann Levi. Das Paar lebt mit seinen beiden Kindern in der Region Mombasa.
Voller Stolz und Dankbarkeit
Zu den Gastgebenden des Eröffnungsfestes gehörten Schulleiter Omar Makomanyi, Elternvertreter Kassim Jacob, Dorfältester John Ndeti, CSO Brian Kijabi (Lehrplanbeauftragter), Lehrkräfte sowie Stationsverwalterin Jennifer Mwene.
Mit ihrer Präsenz und ihren von Stolz erfüllten Reden zeigten sie ihre Dankbarkeit dafür, dass die Schülerinnen und Schüler neu auf eine gesundheitliche Grundversorgung zählen dürfen.
Als Höhepunkt des Festes durchschnitten Kerstin Amudala und Erich Kühnis das rote Band zur Krankenstation.