31.07.2019

Vaterland und Feuerwerk

Zum Nationalfeiertag haben uns drei Leserbriefe erreicht, die sich mit den Themen Feuerwerk und Heimat auseinandersetzen.

Schädliche FarbenprachtFeuerwerk gehört doch eigentlich verboten – schon wegen der anhaltenden Trockenheit! Ob Feuerwerken «Freude herrscht» auslöst, sei dahingestellt, doch «janusköpfig» ist es alleweil. Laut Energiestadt-Label ist definiert, was das ist: Effiziente Nutzung von Energie, Klimaschutz, erneuerbare Energien und Umweltverträglichkeit. Diepoldsau und Widnau z. B. haben solche. Gut so. Doch bei der Umweltverträglichkeit gäbe es noch einiges zu tun. Eine Chance wäre es auch, sich zu einer Energie-Region Mittelrheintal weiterzuentwickeln. Gemeinsam am gleichen Strick ziehen. Uneinsichtigkeiten härter ahnden zu können. Über Dorfgrenzen hinweg «Umwelt, Mensch und Tier» zuliebe. Nutzen bringen und vor Schädlichem bewahren. Doch auch den treibenden Kräften der «Stadt Mittelrheintal» stünde es gut an, nicht nur Positives breitzuschlagen, sondern auch nicht über negative Randerscheinungen hinwegschweigen. Was natürlich auch für unsere Politiker gälte. Doch zurück zum Thema. Nebst dem lästigen Lärm gibt es da beeindruckende Zahlen: Sind es doch gut 2000 Tonnen Feuerwerkskörper, die pro Jahr (nur) in der Schweiz gekauft werden. Werden diese am 1. August oder an Silvester abgefackelt, gelangen 77,4 Tonnen CO2 in die Luft und 320 Tonnen Feinstaub in die Natur. Die farbenprächtigen Raketen sind nämlich mit verschiedenen Metallverbindungen angereichert. Ebenso fallen beim Abbrennen dieser Menge 500 Tonnen pyrotechnische Chemikalien wie Schwefel, Kalium, Barium und Aluminium an. Stoffe, die als Niederschlag in Böden und Gewässer gelangen. Unsere Lebensgrundlage! Ist doch marginal, sagen die Pyrofanatiker, und man solle doch bei Anderem anfangen – und hat gleich Beispiele parat. Einer aber hat es vorgemacht. Wegen sinkendem Umsatz zwar, aber auch zur Entlastung von «Umwelt, Mensch und Tier», wie betont wird, verzichtet die Migros Ostschweiz auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern. Bravo! Solches gilt auch den bislang rund ein Dutzend Gemeinden in der Schweiz, die nach den Klimaprotesten den «Klimanotstand» ausgerufen haben. So etwa Basel-Stadt, Olten, Wil, Delsberg, Winterthur, Liestal, Bern, Bülach und Genf. Wo sind die Rheintaler Gemeinden? Ist es zu wenig trocken? Oder verfügen wir über (noch) zu viel Wasser?Walter Benz9444 Diepoldsau Wir sind mehrDer Wohlstand in der Schweiz fusst zu einem grossen Teil auf der Existenz der Europäischen Union. Klar, in der EU ist je nach Betrachtungsweise einiges zu verbessern. Wo ist es das nicht? Und dennoch oder gerade darum: Es sollte auch Schweizer Politikerinnen und Politikern klar sein, dass wir unser Umfeld pflegen müssen, damit auch in der Schweiz gute Zustände herrschen. Wenn rundherum Chaos wäre, ginge es auch in der Schweiz nicht gut. Zu meinen, es sei in unserer Heimat alles gut, weil die Schweiz nicht in der EU sei, ist meiner Meinung nach ein Trugschluss. Es geht nicht nur der Schweiz, sondern den europäischen Ländern insgesamt gut. Wenn man in den Geschichtsbüchern einige Seiten zurückblättert, zeigt sich ein anderes Bild: Krieg, Armut, in Nationen eingesperrte Menschen sowie viele Unsicherheiten. Klar gibt es viele schöne Erinnerungen an früher. Jeder Mensch hat schöne Erinnerungen an seine Jugendzeit. Aber insgesamt war früher nicht alles besser. Die Menschen hatten früher nicht die Sicherheiten und Freiheiten, wie wir sie heute in Europa geniessen und erleben. Reise- und Niederlassungsfreiheit in der ganzen EU sind nur zwei von vielen Errungenschaften, die durch die Bestrebungen der EU-Länder entstanden sind. Viele Dinge scheinen uns heute selbstverständlich. Über 70 Jahre Frieden in Europa wurde durch die Einigungsprozesse der europäischen Länder erreicht. So konnten sich viele Begebenheiten, von denen wir heute immens profitieren, überhaupt erst entwickeln – nebst der eigentlichen Tatsache des lang anhaltenden Friedens selbst. Daran sollten wir uns erinnern. Selbstverständlich haben wir in der Schweiz ein gutes politisches System, das extreme Positionen ausgleicht. Nur, das alleine reicht nicht. Man könnte auch die durch die Europäische Union erreichten Ziele würdigen und anerkennen, wie es z. B. in Österreich gemacht wird. Die EU ist kein Feind der Schweiz, sondern die Grundlage für eine friedliche, menschenfreundliche Entwicklung in Europa. Mit Freiheiten und Möglichkeiten für die einzelnen Menschen, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar waren. Daran sollten Politikerinnen und Politiker in der Schweiz erinnern. Sowie an die guten Taten, die in der Schweiz vollbracht wurden, zum Beispiel der Abschluss der bilateralen Verträge mit der EU durch die damals zuständigen Bundesräte und Behördenmitglieder. Und man kann zu jeder Zeit über die Landesgrenzen hinausschauen und man wird sehen: Wir sind mehr als Schweizer, Österreicher, Italiener. Wir sind Europäerinnen und Europäer. Wir sind Menschen. Nicht mehr, nicht weniger.Fredy Lüchinger, Primelweg 16a, Dornbirn, und Fichtenweg 17, KriessernPräsident Nebs Ostschweiz Für die UnabhängigkeitAm 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz, ist es ein bedingungsloses Muss, für den Widerstand gegen den Rahmenvertrag der EU und für einen massiven Einsatz für die Wahrung unserer vollsten Unabhängigkeit einzustehen. Wenn man den Rahmenvertrag detailliert analysiert, wird man zweifelsfrei feststellen, dass der Rahmenvertrag ein Unterwerfungsvertrag ist. Das Vorgehen der EU missachtet jeden Respekt gegenüber einem souveränen Rechtsstaat. Dieses Verhalten der EU ist auf das Schärfste zu verurteilen und es sollte unsere Wachsamkeit für die Freiheit unserer Heimat bestärken – ohne Wenn und Aber.Albertino Pierino SteinerSt. Margrethen

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