13.12.2018

Urteil zum Traktor-Unfall

Urteil: Ein Sommerausflug mit  einem Traktor endete im Juli in einer Tragödie. Der Traktor stürzte in ein Bachbett. Zwei Männer, ein 41-jähriger Dornbirner und ein 49-jähriger Rheintaler wurden unter dem Traktor eingeklemmt und erstickten. Die zwei anderen Mitfahrer wurden schwer verletzt. Der Lenker wurde nun wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

Von ec/red
aktualisiert am 03.11.2022
Am Landesgericht Feldkirch wurde am Montag ein 43-jähriger Dornbirner wegen grob fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Die Strafe: 18 Monate, sechs davon unbedingt. Der Angestellte und Vater von zwei Kindern, bedauert zu tiefst, dass er sich damals hat hinreissen lassen, in geselliger Runde noch seinen Traktor in Betrieb zu nehmen.Der Fahrt, die in einem Dornbirner Bachbett endete, war ein fröhliches Treffen, Zelten, und ein Trinkgelage vorausgegangen. Der Lenker hatte 1,88 Promille, als er mit seinem Gefährt, das in technisch einwandfreiem Zustand war, vom Weg abkam und acht Meter in die Tiefe stürzte.Tiefe Betroffenheit beim Angeklagten«Keine Strafe der Welt kann die Toten wieder lebendig machen. Wichtig ist, dass nicht noch ein Opfer aus dem Leben gerissen wird», bittet der Verteidiger um ein mildes Urteil. Er führt an, dass alle Beförderten wussten, was sie zuvor getrunken hatten, dass sie sich leichtsinnig in die Gefahr begeben hatten. Diesen Umstand wertet auch die Richterin mildernd. Die Männergruppe war von ihrem Zelt aus aufgebrochen, um in der Kobelalpe einzukehren. Alle fanden es lustig, endlich einmal mit einem Traktor zu fahren. Sie tranken einen über den Durst und setzten ihre Fahrt fort. Zweimal hatte die Wirtin sie noch gewarnt, nicht mehr zu fahren, doch vergebens.Kontrolle überFahrzeug verlorenAuf dem Güterweg verlor der Lenker die Kontrolle über sein Gefährt und stürzte mitsamt seinen Kollegen in das acht Meter tiefe Tobel der Kobelach. Zwei Männer, ein 41-jähriger Dornbirner und ein 49-jähriger Schweizer aus dem St. Galler Rheintal wurden unter dem Traktor eingeklemmt und erstickten. Die zwei anderen Mitfahrer wurden schwer verletzt.Dem Lenker war vor Gericht anzusehen, wie sehr ihn dieser Vorfall heute noch belastete. Er hatte sich bemüht, wenigstens finanziell den Schaden wieder gut zu machen. Den beiden hinterbliebenen Familien hat er bereits je 25000 Euro bezahlt und mit den zwei Verletzten ist er im Gespräch. «Auch menschlich möchte ich für alle da sein, wenn sie etwas brauchen oder reden wollen», sagte er. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (ec)

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