Urs Steiger erklärt den Reiz des U19-Fussballturniers

Nach dem Rücktritt aus dieser Funktion blieb er als Teamverantwortlicher im Organisationskomitee, wo er weiter mit Leib und Seele für die sportlichen Belange verantwortlich ist. Wir haben beim Fussballbegeisterten Altstätter nachgefragt, was ihm das Turnier bedeutet.Urs Steiger, vor zwei Jahren ist das Turnier wegen Corona ausgefallen. Was hat das für das OK in Sachen Finanzen und Organisation bedeutet?Urs Steiger: Natürlich war das eine herbe Enttäuschung. Wir waren auf der Zielgeraden und alle Flüge, Hotels, Transfers etc. waren bereits organisiert und vereinbart. Meine Mitstreiter im Ressort «Teams», Mathias Volz und neu mein Sohn Kevin Steiger, mussten nach dem Entscheid sofort alle Reservationen stornieren, um weitere Kosten zu verhindern. Dies war vor allem bei den Flügen sehr wichtig – und wir waren zeitlich am Limit für die Stornierung. Aber letztlich ist es gelungen und wir konnten bei den Teams hohe Annullierungskosten verhindern. Einzig die Medaillen waren bereits produziert und können nicht mehr verwendet werden.Es gelingt dem OK immer wieder, Top-Teams für das Turnier zu verpflichten. Woran liegt das?Wir haben seit jeher ein motiviertes, engagiertes OK, das im Vergleich zu anderen Turnieren die Extrameile geht und so den Mannschaften perfekte Bedingungen bietet. Durch die professionelle Organisation haben wir einen guten Ruf in den Ländern, aus denen Teams regelmässig am Turnier teilnehmen. Das erleichtert uns die schwierige Arbeit bei der Mannschaftssuche.Was schätzen die Teams am Turnier in Altstätten?Vor allem im Bereich Hospitality bekommen wir immer wieder gute Bewertungen. Die Hotels und die Hilfe durch die Teambetreuer – das sind Personen, die die Landessprache der Gäste beherrschen – und das OK werden sehr geschätzt. Auch die Kommunikation und der professionelle Auftritt des Turniers geben Pluspunkte. Diese Punkte machen auch Minuspunkte wie etwa den fehlenden Einlauf-Platz auf der Gesa wett.Trotzdem dürfte es jeweils ein steiniger Weg sein, bis die Verpflichtung eines Teams fix ist.Ja, das kann man so sagen. Die Teamsuche ist zeitintensiv und aufwendig. Ich habe das grosse Glück, beruflich selbstständig zu sein und auch während der Arbeit Zeit investieren zu können. Ohne diese Freiheit wäre die Verpflichtung von Top-Teams gar nicht möglich. Ich opfere diese Zeit aber gern für das Turnier.Können Sie genauer erklären, wie der Kontakt zu den Teams entsteht und was es braucht bis zur Verpflichtung?Wir schreiben Vereine an und haken dann kurze Zeit später nach. Es braucht viele Anrufe, bis man die richtige Person erreicht. Bei Wolverhampton hatten wir das Glück, dass die Academy-Operations-Administratorin Lisa Hollis schon von unserem Turnier gehört hatte und bei der internen Überprüfung nur gute Feedbacks erhalten hat. So sagten die Engländer zu. Wir sind stolz, immer wieder Nachwuchsteams von Premier-League-Vereinen am Turnier zu haben. Diese Teams bekommen Einladungen zu Turnieren auf der ganzen Welt. Es ist nicht selbstverständlich, fällt ihre Wahl auf Altstätten. Überrascht hat mich die rasche Zusage von Union Berlin. Die Verantwortlichen fühlten sich geehrt, eine Anfrage zu erhalten und haben sofort zugesagt.Das OK reist dann jeweils auch zu den Vereinen, um vor Ort die letzten Details zu klären.Ja, nach Möglichkeit machen wir das. Gerade in der aktuellen Situation mit einem coronabedingten Turnierunterbruch über vier Jahre war es wichtig und nicht einfach, den Kontakt zu halten. Wir waren positiv überrascht, dass praktisch alle Teams rasch die Rückmeldung gaben, auch 2022 dabei zu sein. Nur beim spanischen Club Levante UD hat das aus terminlichen Gründen nicht geklappt. Die positiven Reaktionen der Teilnehmer haben uns gezeigt, dass wir nach wie vor auf dem richtigen Weg sind und unser Engagement geschätzt wird. Mit Olympiacos Piräus konnten wir zudem einen valablen Ersatz finden.Das OK arbeitet ehrenamtlich. Übernehmen die Mitglieder die Kosten für diese Reisen?Wir bezahlen die Flüge und den Aufenthalt bei diesen Besuchen selber. Das ist, was ich an unserem OK so schätze. Der Grundgedanke des ehrenamtlichen Engagements hat sich auch mit den Wechseln im Team nicht verändert. Die Reisen zu Clubs fördern aber auch den Zusammenhalt innerhalb des Organisationskomitees.Ist das Team des OK ein Grund, warum Sie seit der Turniergründung bei der Organisation mitmachen?Ja, das ist einer der Gründe, warum ich immer noch mit grosser Freude dabei bin. Das Teilnehmerfeld war immer sehr wichtig für das Turnier und dieses Ressort betreue ich gern weiter. Auch wenn der Altersunterschied von mir zum nächsten doch schon beträchtlich ist (lacht). Mit Urs Schneider haben wir einen super OK-Präsidenten gefunden, der mit Herz und Seele bei der Sache ist und sich enorm engagiert. Aber auch die anderen OK-Mitglieder sind sehr motiviert. Es gelingt auch immer wieder, jüngere Kräfte zum Mitmachen zu motivieren.[caption_left: Das OK ist für Urs Steiger ein Grund, weshalb er sich immer noch so stark für das Altstätter Turnier einsetzt.]Was hat sich in diesen 24 Jahren verändert rund um das Turnier?Wie die Wirtschaft haben auch wir die grössten Fortschritte in der Digitalisierung gemacht. Was wir früher mühselig mit Briefen machen mussten, können wir heute digital erledigen. Auch Social Media ist bei uns in den letzten Jahren ein wichtiger Eckpfeiler geworden, und die LED-Technik während des Turniers ist nicht mehr wegzudenken. Der Grundgedanke ist aber in den Jahren der selbe geblieben: Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern tolle Spiele und einen gemütlichen Aufenthalt auf der Gesa bieten.Man hört die Vorfreude auf die Ausgabe 2022 deutlich heraus. Wie schätzen Sie als Teamverantwortlicher das Teilnehmerfeld ein?Wir haben ein sehr gutes Teilnehmerfeld. Mannschaften aus grossen europäischen Ligen kommen nach Altstätten, um teilzunehmen und sich unserem Publikum zu präsentieren. Wir können uns auf ein tolles Fussballfest auf der Gesa freuen.