26.09.2022

Unübersichtlicher Fussgängerstreifen wird verlegt

Der Kanton hat einen umstrittenen Plan durchgesetzt: Der Fussgängerstreifen, der die Städlenstrasse mit dem Klausweg verbindet, wird um 18 Meter nach Süden verschoben.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Die Mitteilung kommt von der Staatskanzlei. Sie schreibt, am Montag, 3. Oktober, werde mit den Bauarbeiten begonnen und der Verkehr vorübergehend mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Niemand verneint, dass die Querung der Churerstrasse zwischen Städlenstrasse und Klausweg mit Gefahr verbunden ist. Die Unübersichtlichkeit hat der Kanton bei der Neugestaltung des Zentrums vor bald einem Jahrzehnt geschaffen, als ein Kreisel und in dessen Nähe eine neue Führung der Churerstrasse geplant wurden. Eine zusätzliche Kurve hatte zur Folge, dass vom Kreisel kommende Autos auf der einen Seite des Fussgängerstreifens sehr spät wahrgenommen werden.Vor fünf  Jahren wurden Massnahmen gefordertAn der Bürgerversammlung im Herbst vor fünf Jahren kam die Gefahr zur Sprache. Warnblinklichter und Bodenreflektoren wurden gefordert; der Fussgängerstreifen müsse sicherer werden. Stadtrat Andreas Broger, der dem Kantonsrat angehört, nahm das Anliegen auf, indem er eine einfache Anfrage an die St. Galler Regierung richtete. Diese lehnte die vorgeschlagenen Massnahmen zwar als unzulässig ab. Auch der später eingebrachte Wunsch nach einer Lichtsignalanlage fand kein Gehör. Die Sichtweite bliebe ungenügend, begründeten das kantonale Tiefbauamt und die Kantonspolizei den Bescheid. Selbst die Verlegung des Fussgängerstreifens zur Löwen-Überbauung löse das Problem nicht, beschied der Kanton. Die technisch beste Variante, der (tat­- sächlich angestrebte) Kauf und Abbruch eines die Sicht behindernden Hauses, scheiterte an der fehlenden Verkaufsbereitschaft der Eigentümer. Als provisorische Lösung – oder: Linderung des Problems – wurde für das betroffene Teilstück der Churerstrasse Tempo 30 verfügt.Neu wird ein Umweg von 36 Metern nötig seinDie nun beschlossene und gegen den Widerstand von Anwohnern durchgesetzte Änderung ist die zunächst für untauglich befundene Verlegung des Fussgängerstreifens zur Löwen-Überbauung. Dem Streifen steht die Verschiebung um 18 Meter in Richtung Süden bevor. Das bedeutet, dass für die Querung der Churerstrasse zwischen Städlenstrasse und Klausweg ein Umweg von 36 Metern in Kauf zu nehmen ist. Ein Anwohner befürchtet, die Strasse könnte weiterhin am bisherigen Ort gequert werden – nur, dass dann kein Streifen mehr bestehe. Unbestreitbar ist hingegen: Die Sichtverhältnisse werden durch die bevorstehende Anpassung stark verbessert. In seiner Medienmitteilung schreibt der Kanton, ausserdem «werden die Warteräume der Fussgänger verbreitert und gesichert». Der Schulweg werde somit sicherer.

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