Am Sonntagmorgen als Matinee im Altstätter Kulturraum Jung Rhy und am Abend im Widenbaumsaal in Widnau präsentierte der Widnauer Orchesterverein Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) und Joseph Haydn (1732 – 1802) sowie Benjamin Britten (1931 – 1976) und Gus- tav Theodore Holst (1874 – 1934). Die Schönheit der Musik zur Geltung gebrachtFrühlingshaft leicht und locker eröffnete das Orchester das gefällige Konzert mit dem «Divertimento in F-Dur KV 138» von Mozart, zu dem in Altstätten auch der Verein Rhyboot und seine Bewohner im Rhyboot eingeladen waren. Und mit «Divertimento in D-Dur KV 251» schloss das Frühlingskonzert noch einmal mit Mozart. Dazwischen umrahmten zwei modernere Werke, Brittens Sarabande aus «Simple Symphonie» und die «St. Pauls Suite» von Holst das Haydn-«Divertimento 3 in D-Dur». Dem Orchesterverein Widnau unter der Leitung von Stefan Susana gelang es, die Schönheiten der Wiener Klassik voll zur Geltung zu bringen und mit seiner Musik zauberhafte Frühlingsstimmungen zu schaffen. Rhythmisch interessant und gefällig kam zum Beispiel das Menuett im «Haydn-Divertimento» daher, mit seinen hell klingenden und überraschenden, wie Glockenklängen gezupften Einzeltönen der Violinisten. Immer wieder riss der temperamentvolle Dirigent seine Streicher mit und holte auch kraftvolle Passagen aus ihnen heraus. Aber auch die beiden moderneren Werke wurden formschön und gefällig interpretiert, zum Beispiel die langsamere und eher melancholische Klangwelt der eleganten Sarabande von Britten. Und munter zeichneten die Musiker das von tänzerischen Weisen geprägte Bild irischer Steptänzer im «Jig» der Holst-Suite sowie im rhythmischen Finale seines Werkes nach.Das Widnauer Orchester überzeugte in beiden Stilrichtungen als gesamter Klangkörper. Doch waren auch beachtliche solistische Leistungen zu hören. Besonders erwähnenswert etwa der Violinist Camilo Sanchez, der immer wieder vor allem im zweiten Satz der «St. Pauls Suite» mit seinem Soloeinsatz viel zum guten Gesamteindruck beitrug.Im zweiten Divertimento von Mozart, mit dem der Orchesterverein sein Konzert abschloss, kamen drei Bläser, zwei Hörner und eine Oboe dazu. Die Hörner gaben der Interpretation Boden und die Oboistin Eva Maria Morillo bereicherte das Werk mit virtuos gestalteten Soli.Max Pflüger