Monika von der LindenVor einigen Tagen waren in der SBB-Unterführung beim Bahnhof Heerbrugg wiederholt Bauarbeiter am Werk. Erst im vergangenen Jahr hatte der Kanton eine umfangreiche Sanierung durchführen lassen. Nach 40 Jahren Betriebszeit war unter anderem der beschädigte Beton ab- und eine neue und helle Beschichtung aufgetragen worden. Die Beleuchtung war noch nicht erneuert worden. Unübersichtlich wegen Kurve und MuldeDas hat der Kanton inzwischen nachgeholt. «Wir behandeln die Unterführung bezüglich der Beleuchtung wie einen Tunnel», sagt Adrian Hörler, Projektlei-ter Kunstbauten beim Kanton St. Gallen. Die Röhre sei zwar mit etwa 80 Metern nicht sehr lang. «Die Fahrbahn führt aber durch eine Mulde und liegt in einer Kurve. Bei der Einfahrt kann man das Ende nicht erkennen.» Folglich entschied sich der Kanton, eine Tunnelbeleuchtung anzubringen. Auf den Randsteinen wurde eine Bankettbeleuchtung mit weissen Lampen montiert. Im ersten Teil des Tunnels – in beiden Fahrtrichtungen – leuchtet die Deckenbeleuchtung über der Fahrbahn heller, ab der Mitte zunehmend schwächer. «So haben die Augen beim Einfahren Zeit, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen», sagt Adrian Hörler. Trotz der verbesserten Beleuchtung empfiehlt es sich für die Verkehrsteilnehmenden, das Abblendlicht am Fahrzeug einzuschalten. Da die Unterführung nicht als Tunnel beschildert ist, ist dies nicht verpflichtend, dient aber der Sicherheit. Fährt man in Richtung Widnau aus dem Tunnel hinaus, sieht man rechts oben im Gebüsch neue Geräte. Sie gehören zu einer Anlage, die die Lichtmenge aussen misst und die Helligkeit der Beleuchtung im Innern des Tunnels steuert. Es handelt sich also nicht etwa um eine Radaranlage oder um einen Verkehrszähler, wie man meinen könnte. Weiter sind auch beim höher gelegenen Gehweg Lampen angebracht worden. Dort gab es bisher keine. Fussgängerinnen und Fussgänger mussten sich im spärlichen Licht der Fahrbahnlampen zurechtfinden. Nach der turnusgemässen Reinigung der Unterführung vor zwei Jahren, ihrer Sanierung vor einem Jahr und jüngst der Erneuerung sowie Ergänzung der Beleuchtung steht erst einmal keine vierte Bauphase an. In etwa fünf Jahren könnten die obersten fünf Zentimeter des Fahrbahnbelags ersetzt werden. «Ob dann ein Flüsterbelag aus Rücksicht auf die Fussgänger und Fussgängerinnen in Frage kommt, muss erst noch geklärt werden.»