In der Bahnunterführung beim SBB-Bahnhof sollen drei Kameras installiert werden. Zwei an der Brücke von jeder Seite her und eine in der Mitte beim Ausgang auf den mittleren Bahnsteig. Gründe sind Reklamationen über Littering, Sachbeschädigung und Verunreinigungen. Manche Leute meldeten sogar, dass sie sich nicht mehr getrauen, die Unterführung zu benutzen.In der Unterführung stinkt esStörend waren für regelmässige Benutzer die penetranten Geruchsemissionen. Die Unterführung wurde nicht nur als Pissoir, sondern allgemein als Toilette benutzt. Dies führte zur Mehrarbeit für die Bauamtsmitarbeiter der Stadt, welche die Sauereien wegputzten.«Die Reklamationen nahmen jeweils im Frühling zu und im Herbst, wenn es kühler wurde, ab», sagt Stadtschreiberin Beatrice Zeller. Man habe lange zugewartet, bis man sich zur Anschaffung der Kameras entschieden habe. Der vom Bund beauftragte Sicherheitsdienst kontrollierte das Bahnhofsgelände und man stand mit dem Bundesasylzentrum in Verbindung, weil nicht nur, aber auch dessen Bewohner sich oft in der Nähe der Unterführung beim Busterminal aufhalten.Strenge VorschriftenBesserung trat keine ein, deshalb nun die Lösung mit der Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Die Allgemeinverfügung liegt noch bis Ende August auf. Sofern keine Einsprachen eingehen, sollten die Kameras im September ihren Betrieb aufnehmen. Dieser unterliegt aufgrund des Persönlichkeitsschutzes strengen Bestimmungen. Es gibt keine Aufnahmen in Echtzeit, die Bilder werden auf Band aufgenommen.Liegt ein Tatbestand vor, sichtet die Polizei das in Frage kommende Material. Nur wenn relevante Bilder vorhanden sind, wird beim Staatsanwalt eine sogenannte Editionsverfügung beantragt. Jede Einsichtnahme wird protokolliert. Ohne Verfügung werden die Bilder nach 100 Tagen gelöscht. Mit der Investition im vierstelligen Bereich hoffen die Verantwortlichen der Stadt, dass die Unterführung einfach wieder eine schnelle, praktische und saubere Fussgänger- und Veloverbindung vom Kirlen und Riet zum Bahnhof wird.