13.04.2021

Unterflurcontainer in Au: Infopolitik ist nicht unterirdisch

Vereinzelt ist zu hören, Au-Heerbrugg habe über Unterflursysteme ungenügend informiert. Stimm das?

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Au-Heerbrugg ist die Gemeinde, in der schon besonders viele öffentliche Unterflursammelstellen für den Hauskehricht gebaut wurden. Vierzig sind es insgesamt bereits.Die Durchsicht der Geschäftsberichte der letzten drei Jahre zeigt, dass die Gemeinde den Bau von öffentlichen Unterflurcontainern jedes Jahr zumindest kurz erwähnt hat. Im Amtsbericht von 2018 war auf Seite 11 von «ersten öffentlichen Unterflurcontainern» die Rede. Die Gemeinde schrieb: «In den kommenden Jahren möchte die Gemeinde in Au und Heerbrugg flächendeckend solche Abfallstellen errichten.» Im gleichen Jahr berichtete auch der Kehrichtzweckverband über sein Ziel, sein ganzes Einzugsgebiet flächendeckend mit Unterflursystemen für den Hauskehricht zu überziehen.Baugesuche jeweils im GemeindeblättliIm Auer Geschäftsbericht 2019 ist das Thema auf Seite 55 erwähnt. Es heisst, in Au-Heerbrugg seien «rund 70 Behälter nötig». Im Amtsbericht 2020 ist auf Seite 61 ausgeführt: «Für die flächendeckende Bereitstellung von Unterflursystemen wurde mit dem Budget 2020 ein Kredit von 900000 Franken erteilt. Die mehrjährige Realisierung läuft.» Auf Seite 36 ist zudem zu erfahren, in welchen Jahren welche Kosten anfallen: 2021 und 2022 je 250000 Franken, im darauffolgenden Jahr 245300 Franken. Die bisherigen Ausgaben sind mit 154700 Franken beziffert.Über konkrete Baugesuche für neue öffentliche Unterflurcontainer wurde die Bevölkerung von Au-Heerbrugg jeweils im Gemeindeblättli informiert. So waren zum Beispiel in der Ausgabe Nr. 13 vom 25. Juni 2020 gleich drei geplante neue Sammelstellen für Heerbrugg genannt, je eine an der Weed-, Widnauer- und Sägestrasse.Die Gemeinde Au-Heerbrugg hat 2018 die ersten beiden öffentlichen Unterflursysteme erstellt und mit Foto an der Bürgervorversammlung des Jahres 2019 vorgestellt. System und Kostenträgerschaft wurden erläutert. Zudem habe die Gemeinde jeweils aufgerufen, mögliche Standorte zu melden, sagt Gemeindepräsident Christian Sepin.An Versammlungen wiederholt informiertDer Präsident sagt, an wohl jedem Anlass, an dem er über die aktuellen Geschäfte berichtet habe, seien auch die Unterflursysteme zur Sprache gekommen, dies auch am 1. Juli 2020 in der Mehrzweckhalle in Au. Über die neue Art der Abfallbewirtschaftung berichtete auch der Kehrichtzweckverband Rheintal - im Herbst 2018.Das kantonale Baugesetz ermöglicht gemäss Artikel 82bis die Bewilligung von Bauten und Anlagen im vereinfachten Verfahren, sofern sie nur die Interessen weniger Einspracheberechtigter berühren. Die Pflicht zur Visierung und das Auflageverfahren entfallen bei diesem Vorgehen, das für Unterflursammelstellen öfter zur Anwendung kommt. Über Baugesuche für Unterflurcontainer werden die Einspracheberechtigten mit eingeschriebenem Brief informiert; die Einsprachefrist beträgt 14 Tage.Ist ein Bauverfahren abgeschlossen und ein neues Unterflursystem erstellt, werden die Haushalte im «Einzugsgebiet» schriftlich über die neue Entsorgungsmöglichkeit informiert.

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