Jesko CalderaraKürzlich endete die Vernehmlassung zum Fahrplanentwurf 2019. Im Vorderland wird ein neues Buskonzept in Kraft treten. Dieses löst in der Region gemischte Reaktionen aus. Unzufrieden mit den ÖV-Verbindungen ist die Gemeinde Wald. «Seit Jahren verschlechtert sich das Angebot, während die Kosten für den öffentlichen Verkehr steigen», sagt Gemeindepräsidentin Edith Beeler. Als grösstes Problem nennt sie den Knotenpunkt Kaien. Reisende müssen dort umsteigen, um von der Postautolinie St. Gallen–Rehetobel–Heiden auf jene Richtung Wald–Trogen zu wechseln. Wichtig ist dies besonders für Lernende aus Rehetobel, die die Sekundar- oder Kantonsschule in Trogen besuchen. Der neue Fahrplan bringe in diesem Bereich weitere Verschlechterungen, bedauert Beeler. Den Schülern wird empfohlen, statt beim Kaien zu warten, über St. Gallen nach Trogen zu fahren.Verbesserungen wird es ab Dezember dagegen bei einem zweiten, für Wald wichtigen, Punkt geben: beim Umsteigen in Trogen auf die Züge der Appenzeller Bahnen nach St. Gallen. Heute haben Reisende dafür nur gerade zwei Minuten Zeit. «Das ist zu knapp bemessen», sagt Beeler. Falls das Postauto Verspätung hat, ist die Gefahr gross, den Anschluss zu verpassen. Offenbar kommt das gelegentlich vor, wie jüngst Leserbriefe erboster Bürger im Wäldler Gemeindeblatt «Wanze» zeigen. Gemäss dem Fahrplanentwurf 2019 haben Fahrgäste in Trogen künftig vier Minuten Zeit, um auf den Zug umzusteigen. Das sei noch immer eng bemessen, zumal auf dem Landsgemeindeplatz Bauarbeiten anstehen würden, sagt Beeler. Die Fahrzeiten nach Trogen werden besser auf die Stundenpläne der Kantonsschule Trogen abgestimmt, als dies heute der Fall ist. Der Unterrichtsbeginn wird deshalb ab Dezember am Morgen von 7.35 Uhr um 20 Minuten nach hinten verschoben.Weniger Wartezeit in HeerbruggDas Buskonzept im Vorderland musste aufgrund geänderter Ankunfts- und Abfahrtszeiten bei den Bahnen überarbeitet werden. So fahren die Postautos künftig beispielsweise im Viertelstundentakt ab Heiden nach St. Gallen, entweder über Rehetobel oder Eggersriet. Dabei bestehen gute Anschlüsse an den Fernverkehr. Gegenüber heute ist auf dieser Hauptlinie ein weiterer Ausbau des Angebots vorgesehen.Weitere Änderungen sind auf der Strecke von Heiden nach St. Margrethen geplant. So soll es eine bessere Abstimmung auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler geben. Zudem wurden die Fahrzeiten des Postautos abgestimmt auf die Abfahrtszeit der S-Bahn in St. Margrethen, was für Pendler aus dem Vorderland ins Rheintal von Bedeutung ist. Dies trifft auch auf die Linien Heiden–Heerbrugg beziehungsweise Reute–Altstätten zu. Letztere Strecke ist vor allem für Schüler wichtig. Abgesehen davon müssen Fahrgäste in Heerbrugg künftig weniger lang warten, um auf den Rheintal-Express nach Chur umzusteigen. Der vorliegende Fahrplanentwurf sieht darüber hinaus eine Verschiebung des Taktes der Rorschach-Heiden-Bergbahnen um eine halbe Stunde vor. Damit haben Reisende einen verbesserten Anschluss nach Romanshorn.In der Vernehmlassung hat sich unter anderem die Gemeinde Heiden zum Fahrplan geäussert. Der Gemeinderat begrüsst explizit, dass der Anschluss in Heerbrugg nach Chur im Vergleich zu heute gut wird. Dennoch hat die Gemeinde auch einige Änderungswünsche geäussert. So haben die Züge aus Richtung Zürich mit Ankunft 0.54 Uhr beim Bahnhof St. Gallen keinen Anschluss mehr an den Bus der Linie 120 nach Heiden, der bereits 0.57 Uhr abfahren soll. Die Abendkurse ab 19.57 Uhr sollten die Ankunft des Zuges aus Zürich abwarten. Bei Anschlussbrüchen ergebe sich sonst für Reisende nach Heiden Wartezeiten von mindestens einer halben Stunde mit der Linie 121 oder fast einer Stunde mit der Linie 120, gibt der Gemeinderat zu bedenken.