29.04.2019

Unglückliches Remis

In einer auf Zweitliga-Niveau stehenden Partie trennten sich St. Margrethen und Mels mit einem Unentschieden.

Die Heldsberger Fussballer hatten in den letzten Tagen die Meldung zu verkraften, dass sich im Sommer nicht nur Langzeitpräsident Natal Schnetzer endgültig zurückziehen wird. Auch die Nachricht, dass Trainer Leandro Simonelli zum Ende der Saison seine Zelte auf der Rheinau abbricht, wird in der Mannschaft Spuren hinterlassen haben. Simonelli, der ja schon einmal ein halbes Jahr das Traineramt bei den Frauen des FC St. Gallen-Staad inne hatte, wurde für das kommende Spieljahr vom FFC Vorderland engagiert. Der Vorarlberger Frauenfussballklub spielt aktuell in der höchsten österreichischen Liga, steckt aber vier Runden vor Meisterschaftsende im Abstiegskampf. Dieser neuen Herausforderung will sich Simonelli ab nächster Saison stellen. Vorerst kümmert er sich aber noch um den FC St. Margrethen.Kollektiver Tiefschlaf der VerteidigungLeandro Simonellis aktuelles Team startete in die Partie gegen den FC Mels, als sei den Spielern der bevorstehende Verlust ihres Trainers aufs Gemüt geschlagen. Die erste Halbzeit bot nämlich Fussball zum Abgewöhnen, wobei die Gäste noch die weniger schlechte Fussballkost boten und leicht überlegen waren. Folgerichtig konnte das Team von Ex-Widnau-Goalie Philipp Hammer nach gut zwanzig Minuten in Führung gehen. Was auch an einem kollektiven Tiefschlaf der Margrethner Verteidigung lag. Denn Torschütze Müller kam sich am Elfmeterpunkt stehend wohl vor wie «Kevin allein zu Hause», als er völlig unbedrängt ein hohes Zuspiel aus dem Mittelfeld annehmen und verwerten konnte.Ordentliche AdrenalinspritzeUnmittelbar nach Wiederbeginn verpasste Goalie Teoman Dastan seinen Kollegen zunächst eine ordentliche Adrenalinspritze, als er einen harmlosen Rückpass unter der Sohle durchrutschen liess und den auf das Gehäuse kullernden Ball im Zurücklaufen gerade noch von der Torlinie kratzte. Nur wenig später verhinderte er ein Tor durch einen Schuss des Melsers Jonas Baydar bravourös mit Grossparade und beförderte den Ball ins Out.Nach Lust und Laune kombiniertDanach spielten die Gastgeber dann endlich Fussball. Vorbei mit den laufenden Fehlpässen und der Behäbigkeit. Es wurde im Mittelfeld und Angriff auf einmal nach Lust und Laune kombiniert, gefällige Aktionen gezeigt. Was dann eine Vielzahl von Torchancen nach sich zog, die von Erolind Sylai, Ahmet Cetinkaya und Stefano D’Amico zunächst noch elegant und knapp versemmelt oder vom prächtig disponierten Gästegoalie Niklas Jäger mit Glanzreflexen pariert wurden. Die Erlösung kam dann erst eine Viertelstunde vor Schlusspfiff nach einer wunderschön anzusehenden Kombination. Sinani spielte auf Bajramoski, der weiter zu D’Amico passte, dieser bewies seine Spielintelligenz mit einem Rückleger auf Sylaj – und endlich zappelte der Ball im Netz. Wobei es nur noch eine Frage von Minuten schien, dass die unermüdlich angreifenden Heldsberger den Siegtreffer erzielen sollten. Was dann leider nicht mehr geschah. Vielmehr musste man sich in den letzten Minuten noch bei Torhüter Dastan bedanken, dass er zwei Grosschancen nach Gegenstössen des FC Mels unschädlich machen konnte.Gerhard Huber2. Liga, Gruppe 1St. Margrethen – Mels 1:1 (0:1)Rheinau – 90 Zuschauer – SR: Adriano Curti.Tore: 22. Müller 0:1, 75. Sylai 1:1.St. Margrethen: Dastan; Künzler, Shoshi, Ka­rahasanovic, Sinani; Alves Gunnella (50. Hajurllahu), Kopre (62. Bajramoski), Cetinkaya, Lütolf; Sylai, D’Amico.Mels: Jäger; Marthy, Lymann, Gurzeler, Cavigelli; Stehlik (60. Qendrim Aliji), Baydar (60. Stump), Wildhaber, Veton Aliji; Lipovac (72. Leuzinger), Müller (85. Valon Aliji).Gelbe Karten: 32. D’Amico (Foul), 68. Shoshi (Unsportlichkeit), 70. Lipovac (Foul), 86. Leuzinger (Foul), 90.+2. Wildhaber (Foul).

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