06.06.2021

Unentschieden in der Startrunde

Gastgeber Widnau, Diepoldsau und Neuendorf teilen in der NLA die Punkte. Das Heimteam verliert das Derby.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
In einem Faustball-Match gibt’s immer einen Sieger und einen Verlierer. Unentschieden endete der Nationalliga-A-Spieltag der drei Topteams der letzten Saison dennoch, weil jedes Team je einmal gewann und verlor.Zum Auftakt, noch bei regnerischen Bedingungen, unterlag Titelverteidiger Widnau dem Vizemeister Diepoldsau-Schmitter mit 2:3, danach fertigte Neuendorf die Rheininsler 3:0 ab, um später gegen Widnau nach einer 2:0-Satzführung noch zu verlieren.Nasses Wetter beim ersten Zuschauer-Wettkampf 2021Beim ersten Meisterschaftswettkampf des Jahres mit Zuschauern im Rheintal liessen sich etwa 150 Faustball-Fans weder vom schlechten Wetter noch von der Maskenpflicht abhalten. Sie sassen dank Zelten weitgehend im Trockenen – und die Einhaltung des Corona-Schutzkonzepts wurde vom Speaker regelmässig angemahnt.Die Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Sportplatz Lugwies hatte aber im Rheintaler Derby, das auch die Finalrevanche des letzten Jahres war, nur einen Satz lang Grund zur Freude: Widnau dominierte den Startsatz und lag auch im zweiten Durchgang meist voraus.  Dann fruchtete bei Diepoldsau die Hereinnahme von Anschläger Jerome Sepin nach dem Startsatz; das Heimteam zeigte vor allem defensiv Schwächen und brachte auf nasser Unterlage kaum mehr einen Ball zurück. Der Titelverteidiger verlor komplett den Faden, er konnte zwar nach einem 1:2-Rückstand nochmals ausgleichen, aber die Gäste aus dem Nachbardorf hatten das Spiel nun im Griff. Der Abschluss gelang bezeichnenderweise ihrem stärksten Akteur Jerome Sepin mit einem Servicewinner.[caption_left: Jerome Sepin führte Diepoldsau zum Derbysieg gegen Widnau.  Bild: ys]Diepoldsau bricht nach Derbysieg einDiepoldsau hatte gegen Widnau mit Christian Lässer am Service und Malik Müller in der Offensive begonnen. Damit wollten die Rheininsler gegen einen starken Gegner Sepins kommende Absenz während der Saison proben. Das ging schief, aber nach der Umstellung im zweiten Satz zeigten die Gäste eine solide Partie.Mit Neuendorf standen die Rheininsler im nächsten Spiel einem wesentlich stärkeren Team gegenüber . Die Solothurner verteidigten zäh – ein riesiger Kontrast zum vorherigen Gegner. Und im Angriff liefen der pfiffige Dominik Rhyn und der konstante Dominik Zeltner zu Topform auf. Diepoldsau leistete nur im ersten Satz erhebliche Gegenwehr, die zwei folgenden Umgänge fielen einseitig zugunsten von Neuendorf aus. Die Deutlichkeit, mit der Neuendorf gegen den SVD gewonnen hatte, machte die Solothurner auch gegen Widnau zum Favoriten. Zwar kam nun stärkere Gegenwehr, aber die Gäste dennoch mit einer 2:0-Satzführung davon. Als sie im dritten Durchgang mit 4:0 voraus lagen, machten sich viele Zuschauer gedanklich schon auf den Heimweg.Widnau kehrt mit Wille zum Siegen zurückAllerdings hatte Widnau in den ersten zwei Sätzen ansehnlich gespielt. Das Heimteam wirkte stabiler und auch bissiger als im Derby. Die Problemzone der Mannschaft schien sich aber von der Defensive in die Köpfe der Spieler verschoben zu haben: Im ersten Satz vergaben die Widnauer zwei Satzbälle, der zweite verlief bis zuletzt sehr ausgeglichen. Aber immer wenn sich die Chance bot, eine Differenz zu schaffen, streute Widnau einen blöden Fehler ein – wahlweise in der Annahme, im Aufbau oder im Abschluss.Kopfsache – ebenso wie das folgende Programm, allerdings im umgekehrten Sinn: Die Widnauer kämpften und krampften sich ins Spiel zurück. Als kurz vor Einbruch der Finsternis die ersten Sonnenstrahlen über der Lugwies hereinbrachen, erhellten sich auch die Gemüter der Widnauer Faustballfans. Denn das Heimteam drehte den dritten Durchgang, gewann den vierten klar und es wurde immer wahrscheinlicher, dass sich die Ansage von Captain Yanick Linder bewahrheite: «Wenn wir wirklich wollen, gewinnen wir dieses Spiel!»Linder und seine Abwehrkollegen Domenic Fehle und Gian Kunz trugen mit starken Abwehr- sowie Aufbaubällen zur Wende bei und Jan Meier schlug die Bälle reihenweise unbeantwortet ins Feld der Neuendorfer, die von der starken Widnauer Reaktion sichtlich überrascht waren. Und je besser sich Widnau im Spiel einfand, desto mehr streute der virtuose Juliano Fontoura seine Zauberbälle ein.Aber alles nicht alles war zauberhaft, was Widnau am ersten Spieltag zeigte. Auch Diepoldsau muss sich steigern, was nach zwei von 16 Runden kein Alarmsignal ist. Die meisten der kommenden Gegner sind nominell schwächer einzustufen als Neuendorf, aber die Zeit für Fortschritte ist knapp bemessen: Bis am 10. Juli bestreitet jedes Team zwölf weitere NLA-Partien.Widnau: Fehle, Bognar, Linder, Meier, Fontoura, Kunz.Diepoldsau: Schoch, Ch. Lässer, Tremp, Müller, Ziereisen, Sepin, Columpsi.Nationalliga A 1. Spieltag: Widnau – Diepoldsau 2:3 (11:6, 9:11, 6:11, 11:8, 8:11), Diepoldsau – Neuendorf 0:3 (10:12, 7:11, 5:11), Widnau – Neuendorf 3:2 (13:15, 11:13, 11:7, 11:5, 11:7), Elgg-Ettenhausen – Rickenbach-Wilen 3:1, RiWi – Walzenhausen 2:3 (11:8, 8:11, 11:5, 8:11, 8:11), Elgg – Walzenhausen 3:0 (11:1, 13:11, 11:8), Jona – Oberentfelden 1:3, Oberentfelden – Wigoltingen 3:0, Jona – Wigoltingen 1:3.

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