Unbekannter und Bekannter als prägende Figuren

«Wie heisst du?», fragte FCD-Captain Willi Durot im Cupspiel gegen Altstätten vor einem Monat den eingewechselten Gabriel Drinovac. Er war eben erst zu Diepoldsau gestossen und setzte mit cleveren Dribblings und schnellen Antritten eine erste Duftmarke. Einen Monat später ist der 19-Jährige Stammspieler – und gegen Rebstein die auffälligste Figur des FCD.In der sechsten Minute vernaschte er Luc Sonderegger und knallte den Ball zum 1:0 unter die Latte. Auch danach blieb er stets aktiv. Nach dem Spiel blieb er minutenlang auf dem Rasen liegen, in den Himmel starrend. Er ärgerte sich: «Wir hatten zu Beginn so viele Chancen, wenn wir das 2:0 machen, gewinnen wir dieses Spiel».Der Flügel, der sich auf der Zehnerposition auch sehr wohl fühlt, kam aus Vorarlberg zu Diepoldsau. Er wollte eigentlich mit dem Fussball aufhören, seine Eltern überredeten ihn dann aber doch dazu, weiterzumachen. «Ich habe hier Spass», sagt Gabriel Drinovac, «aber wir müssen jetzt endlich auch einmal punkten. Dafür müssen wir uns besser absprechen und noch mehr laufen.»Auf der anderen Seite war der auffälligste Spieler ein alter Bekannter. Taras Zinko, im letzten Winter von Rheineck zu seinem Stammverein zurückgekehrt, glich nicht nur das Spiel mit einem Kopfballstreichler aus, er holte sich beim Stand von 0:1 auch Bälle im Mittelfeld – und er trat als Leader auf. «Ich bin jetzt 33-jährig und habe mir vorgenommen, den Jungen mit meiner Erfahrung zu helfen und sie zu motivieren. Sie sind ja die Zukunft dieser Mannschaft», sagt Zinko.Er empfindet seine Mannschaft als «ab und zu viel zu lieb», weshalb es den einen oder anderen emotionaleren Typen brauche. Er spricht deshalb auf dem Platz viel – und das auf positivere Art als noch im Sommer. Es ist zu spüren: Zinko ist beim FCR angekommen. Und hat das Vertrauen der Trainer mit vier Toren in vier Pflichtspielen auch zurückbezahlt.