Chris EggenbergerDie Schülerzeitung «Etcetera» bot engagierten Kantischülerinnen und Kantischülern seit Jahren eine Plattform, auf der sie zu eigenen Themen zeichnen und Texte schreiben konnten. Ihre Arbeiten entstanden jeweils in Zusammenarbeit mit der Deutschlehrerin Andrea Zinndorf (zu Beginn mit Benedikt Weissenrieder) und sollten dem Schüler eine kooperativere und damit lehrreichere Herangehensweise vermitteln, als dies zum Beispiel Aufsätze tun, die oft nur von einer Person gelesen und bewertet werden. Die Zeitung hatte sich an der Kantonsschule einen guten Ruf erarbeitet; an Tagen einer Neuveröffentlichung gab es auf dem Campus kaum ein grösseres Diskussionsthema.Die letzte Ausgabe hatte das Thema «Zeit». Zeit war jedoch auch der Schwachpunkt der Schülerzeitung. Der relativ kleinen Redaktion wurde das Erstellen und Layouten aller Inhalte als Freifach in ihrer Freizeit auferlegt. «Etcetera» erschien daher nur etwa halbjährlich, ein Fakt, der auch der Redaktion missfiel.Als im letzten Sommer vier der acht Redaktorinnen die Matura machten und eine weitere einen einjährigen Austausch begann, war der Aufwand für die Redaktionsleitung nicht mehr tragbar, sagt Lehrerin Andrea Zinndorf.Eine letzte Ausgabe der gedruckten Zeitung wurde im letzten Herbst veröffentlicht, danach mussten Veränderungen her.Neustart im NetzDie drei verbleibenden Mitglieder Sarah Bocek, Katharina und Christina Frei haben ihre Redaktionsaufgaben aufgegeben. Sarah Bocek, die ehemalige Chefredaktorin, findet die Einstellung der Papierform von «Etcetera» schade. Sie sagt, es sei immer schön gewesen, ein eigenes Produkt in der Hand halten zu können.Andrea Zinndorf erklärt, die Lehrerschaft habe viel über die Zukunft von «Etcetera» diskutiert und sich für deren Fortbestand eingesetzt.Die Klasse 2LeWe, eine laut Andrea Zinndorf sehr motivierte und sprachbegabte Klasse, darf den Job vorübergehend übernehmen. Die Leitung hat Milena Todic, Deutschlehrerin der 2LeWe. Da die Klasse im Unterricht schnell vorankommt, sei es gut möglich, Zeit in andere Projekte zu investieren. Ausserdem bietet der Terminplan der Schule immer wieder Gelegenheit, halbe oder ganze Tage an einem derartigen Projekt zu arbeiten.Neu werden die Beiträge im Onlineblog e-etcetera.blog veröffentlicht, wo bereits jetzt viele Artikel zum Thema «Zeit» und ab Mitte Februar zum Thema «Flüche» nachzulesen sind. Andrea Zinndorf hofft, dass die Leserzahlen dadurch steigen werden, da das Lesen von «Etcetera» nun nichts mehr kostet.Sarah Bocek und Andrea Zinndorf sind bezüglich des Onlineprojekts zuversichtlich. Die bereits erschienenen Blogeinträge seien vielfältig und liessen auf eine vielversprechende Zukunft von «etcetera» hoffen.