15.09.2020

Ums Vorland wird weiter gekämpft

Der Diepoldsauer Landwirt und SVP-Kantonsrat Peter Kuster sammelt Unterschriften gegen das Projekt Rhesi.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Peter Kuster will den Kampf um den Landwirtschaftsboden im Rheinvorland nicht aufgeben. Der Diepoldsauer ist in verschiedenen Gremien tätig. Im Vorstand des Vereins Pro Kulturland und Hochwasserschutz ist er Beisitzer.Anfang September hat Kuster begonnen, gegen das Projekt Rhesi Unterschriften zu sammeln. «Auf eigene Faust», ohne die Vorstandskollegen informiert zu haben. Über 100 Unterschriften hat der Landwirt schon bekommen, «es werden täglich mehr».Das Rheinvorland ineinstigen Zustand versetzenParallel zu Kusters jüngster Aktion hat der Verein RhesiNat auf Vorarlberger Seite begonnen, Unterschriften zu sammeln. Der Text auf den A4-Bögen ist nahezu identisch mit dem des Diepoldsauer Landwirtes. Im Gegensatz zum Text von Peter Kuster wirft RhesiNat auf seinen Unterschriftenbögen der Internationalen Rheinregulierung (IRR) vernachlässigten Unterhalt vor. Das Rheinvorland sei entgegen dem dritten Staatsvertrag nicht genug unterhalten worden. Ihrer Meinung nach ist die Sohle des Rheinvorlandes heute deutlich höher als vor etwa 50 Jahren.Vorwurf der Rhesigegner haltlosIn letzterem sind sich RhesiNat und Peter Kuster einig. «Würde man das Material aus dem Vorland entfernen, das sich nach Hochwassern im Laufe der Jahrzehnte angesammelt hat, hätte das Wasser deutlich mehr Platz als heute», sagt Kuster.Das Vorland beidseits des Flusses wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen, hätte man nach Ansicht des Diepoldsauer Landwirtes längst beginnen können. Den Vorwurf, die Verantwortlichen würden den Unterhalt der Vorländer nicht so wie im dritten Staatsvertrag geregelt durchführen, bezeichnet die IRR als haltlos. «Das Vorland beidseits des Rheins wird alle sechs bis acht Jahre vermessen, um die Menge des nach Hochwassern angespülten Materials festzustellen», sagt Marlene Engler, Pressesprecherin der IRR.Mit den Messergebnissen könne man die im Staatsvertrag festgehaltene Abflusskapazität von 3100 m3 pro Sekunde überprüfen. «Die bei Hochwasser in den Vorländern und am Mittelwuhr anfallenden Sedimente werden von den beiden Rheinbauleitungen Schweiz und Österreich abgetragen», sagt Marlene Engler.Unterschriften gegen das Projekt Rhesi will Peter Kuster bis nächsten Februar sammeln. «Die Bögen überreiche ich der St. Galler Regierung an der Februarsession 2021», sagt er.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.