Umbruch bei den Absteigern

Yves Solenthaler 2. Liga Von den Rheintaler Teams ist die Saison nur für Au-Berneck einigermassen nach Wunsch verlaufen. Der Abstiegskandidat hatte vor dem Corona-Unterbruch einen Lauf, der ihn ins gesicherte Mittelfeld führte. Der neue Trainer Roman Hafner sagt: «Nach Startschwierigkeiten gelang es uns, viele junge Spieler in die erste Mannschaft zu integrieren.»Punktgleich und als Sechster noch ein Rang vor Au-Berneck liegt der FC Montlingen. Die Mannschaft von Erik Regtop blieb nach dem Re-Start die launische Diva, die sie in den Spielen vom Herbst schon war. Mit einer ausgeglichenen Bilanz verlief die Saison innerhalb der vom Verein formulierten Erwartungen – in seinen besseren Spielen zeigte Montlingen aber, dass diese Mannschaft zwei, drei Plätze besser hätte abschneiden können.Altstätten: Der Umbruch beginnt um 5 nach 12 UhrDas sind Luxussorgen im Vergleich mit dem Oberrheintaler Rivalen Altstätten. Im Städtli hat man sich blenden lassen, als die Mannschaft noch erfolgreich spielte. Die altersbedingte Rücktrittswelle der früheren Leistungsträger hat das Leistungsniveau gesenkt. Der erste Auftritt im Saisonendspurt war enttäuschend und die Bestätigung des Abstiegs. Entscheidend war aber die «Vorrunde», als Altstätten in neun Spielen nur drei Punkte holte. Selbst zwei Siege nach dem Re-Start hätten nicht zum Ligaerhalt gereicht.Der erste Abstecher in die 3. Liga nach 21 Jahren ist mit einem ohnehin unumgänglichen Neuaufbau verbunden. Die Routiniers Daniel Lichtenstern und Thomas Ritter wechseln in die dritte Mannschaft, Jan Liechti bekommt bei Aufsteiger Rorschach-Goldach die Chance, in der 2. Liga inter zu spielen und Björn Ergens wechselt zum neuen Ligakonkurrenten Rebstein. Zudem verlassen die Brüder Luca und Yves Kuster den FCA. Goalie Andrin Dietsche, der bereits im Winter gegangen war, wechselt nach Ruggell.«Unser Ziel ist nicht der sofortige Wiederaufstieg», sagt Sportchef Dario Ilic, «sondern der Neuaufbau mit dem glücklicherweise zurückgekehrten Trainer Adi Brunner.» Mit Emre Altindal und Sahin Irisme kehren auch zwei Spieler aus erfolgreicheren Zeiten zurück, Irisme zusätzlich als Co-Trainer seines langjährigen Weggefährten Adrian Brunner. Die Junioren Manuel Stüdli, Yanik Lüchinger und Janik Zünd – bereits in den letzten Spielen eingesetzt – kommen ins 3.-Liga-Kader, weitere fünf Junioren machen vorerst die Vorbereitung mit. «Es soll wieder ein Team aus vielen Altstättern heranwachsen», sagt Dario Ilic. Der FC Rheineck verschaffte sich im vorletzten Spiel gegen Schluein eine gute Ausgangslage, konnte diese in Arbon aber nicht nutzen. «Die Enttäuschung ist riesig, weil wir den Ligaerhalt in den eigenen Füssen hatten», sagt der nach fünf Jahren scheidende Sportchef Michael Hausmann, einer der Baumeister des ersten Rheinecker 2.-Liga-Aufstiegs seit 50 Jahren. Zwei Halbsaisons später geht’s schon wieder zurück in die 3. Liga.Rheineck scheitert nach Sieg im «Abstiegs-Final»Anders als Mitabsteiger Altstätten, hinkt Rheineck in der Saisonvorbereitung hinterher. Der Verein hatte nicht rechtzeitig auf den seit einem Jahr bekannten Rücktritt von Hausmann reagiert, jetzt muss der interimistische Sportchef Salvatore Alberio (Juniorenobmann und A-Juniorentrainer) unter Hochdruck eine neue Mannschaft aufbauen. Sicher sind die Abgänge von Alessandro Chiarello (Rücktritt), Flamur Bojaxhi und Jetmir Lakna. Sonst ist vieles unklar – es geht vorerst wohl darum, ein böses Erwachen in der 3. Liga zu verhindern.Der FC St. Margrethen darf nochmals in der 2. Liga ran, dabei präsentierte sich die Mannschaft nach dem Re-Start ausgezehrt. Der Abgang mehrerer Stammspieler führte dazu, dass im Abstiegskampf mehrere Spieler aus der 4. Liga eingesetzt werden mussten. Zum Ligaerhalt reichte es nur dank Schützenhilfe des FC Arbon. Auch das St. Margrether Team muss sich verändern, sonst ist der Abstieg in die 3. Liga nur um ein Jahr aufgeschoben.