Den Kreisel in ihrer Bahnhofstrasse wünschen sich viele Oberrieter weit weg. Nicht weil sie ihn für sinnlos erachten würden. Tatsächlich ist die Kreuzung Bahnhofstrasse-Industriestrasse-Neufeldstrasse gegenüber dem früheren Rechtsvortritt viel sicherer zu befahren. Der Kreisel wird aber als hässlich empfunden. Seit die verrottenden Holzträmel, die den Kieshaufen in der Strasse umrandeten, durch die heutigen Betonelemente ersetzt wurden, gereicht es ihm bei den regelmässig durch die Medien geisternden Kreiselrankings zwar nicht mehr zur zweifelhaften Ehre, zu den absolut hässlichsten der Schweiz zu gehören. Eine Zierde ist er aber nach wie vor nicht – und das seit 2006, als er von der Gemeinde als Provisorium gebaut wurde. Das ist er auch geblieben, nachdem der Kanton die Bahnhofstrasse zwischen Staatsstrasse und Kreisel übernommen hat.Optimieren und sicherer machenNun überprüft das Tiefbauamt des Kantons aber die Verkehrsführung auf dieser Kreuzung, wie die Gemeinderäte an den Vorversammlungen Anfang März in Oberriet, Montlingen und Kriessern ankündigten. Stefan Sutter, Verkehrsplaner und Projektleiter beim Tiefbauamt, bestätigt dies. Ziel sei, den Knoten zu optimieren, nicht nur für den motorisierten Verkehr, sondern auch für Fussgänger und Velofahrer.Einbezogen wird auch die Kreuzung Neufeldstrasse-Montlingerstrasse, die nur einen Steinwurf vom Kreisel entfernt ist, weswegen Abhängigkeiten zwischen den beiden Kreuzungen bestünden, wie Stefan Sutter sagt. Ausserdem seien die Vortrittsverhältnisse auf jener Verzweigung unklar.Dem Gemeinderat ist zudem wichtig, dass die Einmündung der Bahnhofstrasse in die Staatsstrasse ebenfalls in die Überlegungen einbezogen wird. Dies wegen des bevorstehenden Doppelspurausbaus auf der Bahnlinie zwischen Oberriet und Altstätten, wie an den Vorversammlungen erklärt worden war. Während des Bahnausbaus werden nämlich mehrere Monate lang statt der Züge Bahnersatzbusse fahren. Und die sollen an der Kreuzung Bahnhofstrasse-Staatsstrasse ohne lange Wartezeiten abbiegen können.Die Ergebnisse des Variantenvergleichs werden laut Stefan Sutter erst im Herbst vorliegen. Er lässt damit offen, ob es auch künftig noch einen Kreisel in der Bahnhofstrasse geben wird.Aber selbst wenn zugunsten eines Kreisels entschieden wird, dürfen die Oberrieter erwarten, dass der künftige hübscher aussehen wird als der heutige. Dessen Gestaltung wäre nämlich laut Gemeindepräsident Rolf Huber Sache der Gemeinde. Und so oft, wie die heutige Kreiselnichtgestaltung schon kritisiert worden ist, dürfte es dem Gemeinderat am Herzen liegen, dass man dort möglichst bald um etwas Gefälligeres herum kurven kann.