02.09.2018

Überschaubar, aber urgemütlich

Nach dem Traumsommer, der endlos schien, fiel das Balger Suserfest ausgerechnet auf ein spätherbstlich anmutendes Regenwochenende. Das Gedränge in den Gassen blieb darum für einmal aus. In den Festwirtschaften herrschte trotzdem reger Betrieb.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerEnde August, Anfang September ist für ein Suserfest ja eigentlich eher etwas früh. Weil der südländisch anmutende Sommer die Trauben früh reifen liess und es deshalb bereits ersten einheimischen Sauser gibt, war der Termin heuer aber durchaus passend – wenn er denn nicht gerade auf ein kühles Regenwochenende gefallen wäre. Das Gedränge, das andere Male während des Suserfests in den Gassen herrschte und erheblich zur Feststimmung beitrug, blieb diesmal aus. Das Suserfest ist Opfer eines ungüns­tigen Timings geworden. «Überschaubar», rapportierte ein Ver­- einsfunktionär seinen Kollegen denn auch nach einem Rundgang in Bezug auf den Publikumsaufmarsch. Was aber nicht heissen soll, dass das Suserfest schlecht besucht gewesen wäre: In den vielen Beizli herrschte durchaus reger Betrieb. Man blieb aber eher länger sitzen und nahm es einen Gang gemütlicher.Das kam nicht zuletzt dem Motto entgegen, das das Organisationskomitee dem Fest zugedacht hat: Das alle zwei Jahre stattfindende Suserfest soll ein Treffpunkt sein. In diesem Sinne lud OK-Präsident Georges Wigger ein, in den vielen Beizli die Geselligkeit zu pflegen.Balgach verdankt den Rebbauern vielAuch die Pflege alter Tradition hat das OK zum Motto erhoben. In jener Hinsicht verdanke Balg­ach den Rebbauern viel, beton­- te Gemeindepräsidentin Silvia Troxler zur Festeröffnung. Damit meinte sie zum einen den Erhalt und die Pflege der Rebberge, zum andern die Balgacher Weinkultur.Die zum Wein passende Verpflegung – «am Suserfest wollen wir es so rum halten» – stellte ein Dutzend Vereine bereit. Die Bandbreite reichte von der Gerstensuppe über die Siedwurst und das Schnipo bis zum Spanferkel. Da das Fest schon zeitig begann, lag auch ein zweiter oder gar dritter Znacht drin.Gerstensuppe bis Spanferkel, Alphorn bis Ed SheeranSo vielfältig das Angebot an Speisen war, so abwechslungsreich war auch die Unterhaltung: Zur Eröffnung bliesen Heidi Mettler und Andy Nüesch Alphorn, volkstümlich ging es auch bei den Landfrauen weiter, wo das Örgeliduo Josy und Köbi Peterer spielte, bei den Rebbauern unterhielt «der liebe Augustin», eine Frohnatur, wie sie im Buche steht, und beim Musikverein Balgach gaben die Räbschter Dorfspatzen ein Konzert. Das andere Ende des musikalischen Spektrums bildete René «Edgy» Lüchinger, der im Gewölbekeller des Alten Rathauses Songs von Ed Sheeran coverte. Engagiert hat ihn das Widnauer Moschtifäascht-OK, das es als «grosse Ehre» erachtete, am Suserfest des Nachbardorfes mitwirken zu dürfen. Ausserdem zogen Jürgen Peter und Rebecca Bolt von einer Wirtschaft zur nächsten und zauberten an den Tischen der Festbesucher.Abgesagt werden musste hingegen wegen des Regenwetters der Auftritt der Gymnastikgruppe des STV Balgach, der auf der Wiese neben dem Schulhaus Breite geplant gewesen war.HinweisWeitere Impressionen vom Suserfest auf www.rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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