Überraschende Klangwelt geschaffen

Das Adventskonzert des Wolfhaldener Kulturvereins «kukkik» vom Mittwoch, 1. Dezember, bot einen besonderen Leckerbissen. Die österreichische Formation «Federspiel» ist weltweit bekannt. Die sieben kongenialen Musiker feierten bereits grosse Triumphe, beispielsweise in der Elbharmonie Hamburg oder im KKL Luzern. «Federspiel», das ist eine sechsköpfige Brassband mit einem zusätzlichen Holzbläser, dem Klarinettisten. Und so ungewöhnlich wie die Besetzung, ist auch der musikalische Stil der Band. In den eigenen Kompositionen eingewoben erkennt man immer wieder Phrasen aus bekannten, traditionellen Weihnachtsliedern wie etwa «In Dulci Jubilo» oder «Stille Nacht». Die Verflechtung von Stilrichtungen, von Tradition und Moderne, von Volksmusik und virtuosen Harmonien ist eines der Markenzeichen von «Federspiel». Auch selten oder nie gehörte Instrumente kamen beim Adventskonzert zum Einsatz, so etwa die Zither, digitale Klangmaschinen und eine Lochstreifen-Musikdose. Das Resultat der Experimentierfreude ist eine überraschende Klangwelt, die nicht zerredet werden will. Die Musiker verzichteten deshalb auch auf die Ansage der Titel, welche nur auf den CD-Hüllen nachgeschaut werden konnten. Einfach zurücklehnen und geniessen«Entre le boeuf», «Ruprecht», «Frohe Botschaft», «Nochtn Spat»und anderes. Nicht die intellektuelle Verarbeitung in den Köpfen der Zuhörenden stand im Vordergrund der Musik von «Federspiel», sondern das gefühlsmässige Erleben in der Seele und im Herzen. «Lehnen Sie sich zurück und geniessen Sie!» Das war wohl die wichtigste Anmerkung zwischen den Werken, mit welcher Simon Zöchbauer, der Sprecher der Gruppe, immer wieder das Publikum einlud. Und die Gäste am Wolfhaldener Adventskonzert genossen das Gebotene entsprechend. Vom fast gespenstischen Einzug der Musiker in die verdunkelte, farbig, aber nur knapp beleuchtete Kirche bis zur letzten Zugabe, einem dem appenzellischen Zäuerli nahe verwandten österreichischen Jodel, gefiel es. Mit tosendem Ap-plaus erhob sich das Publikum schliesslich nach rund zwei musikalischen Feierstunden von den Sitzen. (mp)