29.01.2021

Überführung ab Montag offen

Der St. Margrether Gemeindepräsident und sein Bauverwalter stellten gestern Details der Passerelle vor.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Das Gebiet Altfeld, ennet des Bahnhofs, ist nun so erschlossen, wie es sich 75 Prozent der Bürgerschaft wünschten. Vor knapp eineinhalb Jahren stimmte die Mehrheit der St. Margretherinnen und St. Margrether dem Bau einer Passerelle und den Baukosten von sechs Millionen Franken zu.Etwas mehr als einen Monat später als geplant kann nun das Bauwerk seiner Bestimmung dienen. Weil das Wetter den Bauherren im vergangenen Herbst ein Schnippchen schlug, verzögerte sich die Eröffnung des Bahnübergangs mit der Betonspirale beim Bahnhofgebäude. Dem Gemeindepräsidenten von St. Margrethen, Reto Friedauer, war die Freude anzusehen, als er gestern die Eröffnung der gleisüberspannenden Konstruktion ankündigte.Auf den guten Willen der Bahn angewiesen«Den Bau in so kurzer Zeit realisieren zu können, ist schon etwas Besonderes», sagte Reto Friedauer. Denn hätten die SBB der Bauherrschaft nicht die Hand gereicht, wäre das Ganze, inklusive der Ansiedlung von Stadler Rail, womöglich gescheitert. Die für den Bau nötigen Sperren des Bahnverkehrs müssen nämlich bei den SBB vier Jahre vorher angemeldet werden. Wegen der Koordinierung des Bahnverkehrs. «Die Gemeinde erarbeitete deshalb 2018 gemeinsam mit den SBB ein neues Genehmigungsprojekt, das 2019 von den Bundesbahnen abgesegnet wurde», sagte Friedauer, «ich war mehrmals in Oerlikon, um mit dem SBB-Verantwortlichen zu verhandeln.» Besonders aber ist nicht nur die Bauzeit des Bahnübergangs, sondern auch seine Details.«Wer findet den rechten Winkel?»«Man könnte den Wettbewerb lancieren: ‹Wer findet den rechten Winkel›», scherzte Claudio Pallecchi, Bauverwalter von St. Margrethen, gestern. Abgesehen von den Treppenstufen existierten keine rechten Winkel, was für die Baufirma und die Handwerksbetriebe herausfordernd gewesen sei. Die Länge des Bahnübergangs beträgt 207 Meter, die der Stahlbrücke 93. Die Arbeiter verbauten 700 Kubikmeter Beton, die Geländerlänge beträgt 60 Meter. Die Stahlbrücke, deren Teile in 70 Nächten montiert werden konnten, wiegt 120 Tonnen. Der Deckbelag, der erst bei gutem Wetter im Frühling eingebaut wird, bringt 50 Tonnen auf die Waage. Die Bahnüberführung ist behindertengerecht und eine grosse Bereicherung für Velofahrer und Fussgänger.

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