Abends gegen 20 Uhr, als sich das Verkehrsaufkommen langsam abschwächte, begann die Sanierung der Rebsteiner Hauptverkehrsachse. Ein Lastwagen der Firma Ziegler aus Liestal folgte im Schritttempo dem Strassenverlauf. Arbeiter verteilten und glätteten mit Werkzeugen die schwarze, bröslige Masse, die aus einer speziellen Anhängervorrichtung floss. Ein penetranter Geruch breitete sich aus, verflog aber rasch wieder. Anders als manche Passanten, störten sich die Arbeiter nicht daran. «Wir sind daran gewöhnt.»Das Ziegler-Team war diese Woche von Montag bis Donnerstag zu Nachtschichten eingeteilt, unterstützt von Mitarbeitenden des Verkehrsdienstes und des Strassenkreisinspektorats. Grund für die Arbeiten war der schlechte Zustand der Staatsstrasse in Rebstein. «In den Fahrspuren haben sich Mulden gebildet», sagt der zuständige Strassenkreisinspektor Urs Kurath. Die Entwässerung der Strassenoberfläche und der Winterdienst konnten nur noch ungenügend ausgeführt werden, was die Verkehrssicherheit beeinträchtigte.[caption_left:Während der Sanierungsarbeiten am Belag der Staatsstrasse blieb eine Fahrspur frei für den Verkehr. ]Die Vorbereitungsarbeiten im Abschnitt Rebbergstrasse bis Gemeindegrenze Balgach konnten die Mitarbeitenden letzte Woche tagsüber ausführen. Sie frästen die Fahrbahn und glichen auf diese Weise Unebenheiten aus. Der Einbau des lärmarmen Belags erfolgt nachts bei deutlich weniger Verkehr. Die Arbeiten wurden so ausgeführt, dass keine Strassensperrung nötig war.Grösste Herausforderung war der VerkehrDie Verantwortlichen informierten die betroffene Anwohnerschaft schriftlich und stellten Tafeln am Strassenrand auf, um auf die Verkehrsbehinderungen aufmerksam zu machen. Trotzdem blieb in der Praxis das Verständnis der Verkehrsteilnehmenden oft auf der Strecke. Der Verkehrsdienst erlebte heikle Situationen. Ob Missverständnis oder Ungeduld blieb unklar, doch in einem bestimmten Fall hielt sich eine Person nicht an die Anweisung und wollte die Fahrt mit dem Auto unbeirrt fortsetzen. Mit erhobenen Händen und lauten Rufen – «Warten!» – stellte sich ein Verkehrsdienstmitarbeiter in den Weg. Der aufgebrachte Wortwechsel endete damit, dass sich der Mitarbeiter das Autokennzeichen notierte.[caption_left:Nicht alle Autofahrer zeigten Verständnis für die nächtlichen Strassenbauarbeiten. ]Das Ziegler-Team liess sich von Szenen wie dieser nicht aufhalten und arbeitete vier Nächte am Stück bis gegen fünf Uhr morgens. Zwischendurch machten sie mit den Maschinen einen Abstecher zum Progyplatz, wo Sandhaufen lagerten, die für den Materialnachschub verwendet wurden. Die Firma Ziegler hat spezielle Mischgüter auf bituminöser Basis entwickelt und muss bei Kaltmikrobelägen keine Walzen einsetzen. Dadurch werde im Vergleich zum Einbau im Heiss-verfahren viel Energie gespart, schreibt die Firma auf ihrer Website. Bei der Entsorgung kann das Material ohne Bedenken dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.[caption_left:Auf dem Progyplatz mischten die Arbeiter mit Sand den Microsil- Materialnachschub.]«Die Sanierung mit dem Kaltmikrobelag ist eine Überbrückungsmassnahme», sagt Urs Kurath. Eine umfassendere Sanierung ist vorgesehen im BGK, dem Betriebs- und Gestaltungskonzept, einem Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden und des Kantons. Der zeitliche Horizont dieses Konzepts ist noch offen. In Rebstein wollte das Strassenkreisinspektorat die Belagssanierung jedoch nicht länger hinauszögern und liess die Schäden beheben, um den Verkehrsteilnehmenden eine sichere Fahrt zu ermöglichen.