Mit Schaufeln, Sägen, Trennscheiben und Wasserwaagen bewehrt gab der Schulrat der Oberstufenschulgemeinde Oberriet-Rüthi am Montag vor dem Mittag anlässlich eines kleinen Spatenstich-Akts den beteiligten Unternehmen grünes Licht für den Abbruch des Singsaals zwischen dem alten Sekundarschulhaus und der Turnhalle und für den Bau des neuen Zwischentrakts.
Ein Jahr dauert es, bis der Neubau bezugsbereit ist
Gearbeitet wird auch während der dreiwöchigen Bauferien: Der Rückbau des Singsaals wird die lärmigste und staubigste Bauphase sein und auch jene mit dem intensivsten Lastwagen- und Baumaschinenverkehr auf dem Schulareal. Indem man sie auf die Sommerferien legte, wird der Schulbetrieb am wenigsten gestört. Danach folgen Baumeisterarbeiten. Die Elemente des Holzbaus werden im Werk vorfabriziert und vor Ort lediglich noch montiert, voraussichtlich noch vor den Herbstferien. Im Spätherbst soll die Gebäudehülle wetterdicht sein. Über den Winter wird am Innenausbau gearbeitet.
Läuft alles nach Plan, wird der neue, dann zweistöckige Zwischentrakt Ende Mai, Anfang Juni 2024 bezugsbereit sein.
Musikstunden in der Aula und im Musikheim
Auf die Musikstunden wird freilich nicht so lange verzichtet: Für die Zeit der Bauarbeiten finde der Musikunterricht der Schule in der Oberstufen-Aula statt, sagt Schulratspräsident Samuel Hanselmann, die Musikschule weiche ins Probelokal des Musikvereins aus. Die Turnhalle kann weiterhin genutzt werden – betreten wird sie über einen Zweitzugang.
Der Ersatz des Zwischentrakts zwischen dem alten Sekundarschulhaus und der Turnhalle hat eine längere Vorgeschichte. Schon der Schulrat der letzten Legislatur hat sich Gedanken dazu gemacht, wie es mit dem über 50 Jahre alten Singsaal weitergehen soll. Von einer Sanierung sah man letztlich ab: Der Nutzen stand in keinem Verhältnis zu den Kosten.
Zweimal abgestimmt
Das Neubauprojekt kam dann gleich zweimal vor die Schulbürgerschaft: Letztes Jahr bewilligten die Stimmberechtigten an der Urne einen Kredit über 2,7 Millionen Franken. Diesen Frühling genehmigte die Schulbürgerversammlung noch einen Zusatzkredit von 650'000 Franken.
Nötig geworden war dieser wegen der Bauteuerung und Anpassungen am Projekt, die sich während der Planungsphase ergeben haben. Unter anderem musste wegen des Schutzraums unter dem Singsaal die Statik geändert werden. Ausserdem hat der Schulrat beschlossen, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren zu lassen, die zuvor nicht geplant war.
Ursprünglich hätte das Projekt über ein Generalunternehmen realisiert werden sollen. Weil dies an einem Informationsabend nicht gut angekommen war, wählte der Schulrat aus mehreren Bewerbern das Altstätter Architekturbüro ArchRaum für die weiteren Planungen und die Arbeitsausschreibung. In der Folge konnten die Bauarbeiten zum grossen Teil in der Gemeinde und in der Region vergeben werden, insbesondere die Holzbauarbeiten an Frei Holzbau Kriessern und die Baumeisterarbeiten an Büchel Bau Oberriet.