06.03.2022

Turbulente Szenen auf der Bühne

Mit einem Lustspiel wartete die Landjugend Kamor auf. Zweimal spielte sie in ausverkaufter Mehrzweckhalle.

Von René Jann
aktualisiert am 02.11.2022
Ariane Steger, Präsidentin der Landjugend Kamor, hiess sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend in der jeweils voll besetzten Mehrzweckhalle Kobelwald zu den traditionellen Theaterabenden der Landjugend willkommen. Das Publikum setzte sich nicht bloss aus befreundeten Land­jugendorganisationen der Nachbarschaft zusammen, sondern vor allem aus Freunden des Volkstheaters aus der ganzen Region.Sozusagen vom ersten Szenenbild bis zum Schluss des dritten Aktes verstand es die Theatergruppe der Landjugend Kamor unter der Regie von Ariane Steger und Ramona Kobler, das Publikum nicht nur zu unterhalten, sondern ob der Komik des Geschehens auf der Bühne fast dauernd zum Lachen zu bringen. Jede Rolle im bestens gewählten Theaterstück «Ladysitter» spielten sie überzeugend.Kein entspannender WellnessabendNachdem Fabio und Thomas mit ihrem witzigen Sketch auf den Theaterabend eingestimmt hatten, öffnete sich der Vorhang zur Vorstellung. Öski (Dominik Gschwend) wird als «pensionierter Bankräuber» in die Freiheit entlassen. Er will bei seinem Enkel sein Äusseres auf Vordermann bringen, bevor er nach 13 Jahren seine auf  ihn wartende Gattin Agatha (Ariane Steger) in die Arme schliessen möchte.Aus dem entspannten Wellnessabend wird aber nichts, denn sein Enkel Maximilian (Manuel Göldi) ist im Begriff, seinen Polterabend zu feiern. Umso mehr wird Öski von der liebestollen Nachbarin Charlotte (Ramona Kobler) als Seniorenbarbie, der Coiffeuse Linda (Lea Hangartner) und der Nachbarin Betty (Laura Meier), getreu dem Motto «Zackzack – Bumbum», in Beschlag genommen, was zu Turbulenzen führt. Dazu trägt aber nicht nur das Aufkreuzen von Vögi (Mathias Gschwend) als umsichtiger Hauswart bei, sondern auch der unerwartete Besuch von Maximilians Verlobter Maja (Livia Kobler) und letztlich Öskis Gattin Agatha. Die turbulenten Szenen überschlagen sich gerade. Voller Schalk prahlt der «Altersheimknacki», wie Öski von der ihn umschwärmenden, mittlerweile beschwipsten Damenrunde genannt wird, mit seinen früheren Schandtaten.Es wendet sich zum Happy EndÖski wird gefordert, und als vom Bad her Charlottes Gesang «Wir wollen niemals auseinander geh’n» ertönt, stellen Linda und Betty amüsiert fest, dies sei doch nur die Hymne der Wight Watchers.Als Agatha dann im letzten Akt im umherirrenden Rotkäppchen ihren Mann erkennt, fällt sie in Ohnmacht, derweil die Verlobte vom inzwischen heimgekehrten Maximilian wissen will, was am Polterabend wirklich gelaufen ist. Vögi, der Hauswart, scheint zu guter Letzt darüber glücklich zu sein, dass ihm Öski über seine ehemalige Bankräubergang ebenfalls einen neuen Job besorgt hat. Morgens um vier Uhr muss er nämlich mit der organisierten Super-Limousine vor der Bank der Credit Suisse bereitstehen.Noch einmal öffnete sich der Vorhang, und die Theatergruppe durfte den wohlverdienten, lang anhaltenden Applaus des Publikums entgegennehmen. Ariane Steger war es ein Bedürfnis, allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne, in der Küche und am ansprechend gestalteten Gabentempel für ihre Mitarbeit zu danken.Nach einer kurzen Pause unterhielten die Musikforma­tionen Carinthia Live im Saal und am Freitag die Hendermoosbueba bzw. das Ländlertrio H2O am Samstag in der Kaffeestube zum Tanz und zur Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden.

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