23.02.2022

Trotz negativem Gesamtergebnis: Widnauer Steuerfuss bleibt bei 76 Prozent

Das Gesamtergebnis des Allgemeinen Haushaltes der Politischen Gemeinde Widnau weist 2021 ein Defizit von rund 700'000 Franken aus.

Von gk
aktualisiert am 02.11.2022
Das Ergebnis des Allgemeinen Gemeindehaushaltes wird gemäss den Vorgaben des neuen Rechnungsmodells St.Galler Gemeinden (RMSG) in der zweistufigen Erfolgs­rechnung dargestellt. Dabei werden auf der ersten Stufe das operative Ergebnis und auf der zweiten Stufe das Gesamtergebnis ausgewiesen. Das operative Ergebnis zeigt einen Ertragsüberschuss von 2'364'153.90 Franken. Dies ist jedoch alleine auf die im 2021 realisierten Aufwertungsgewinne aus Neuschätzungen von gemeindeeigenen Liegenschaften im Finanzvermögen zurückzuführen. Hier profitiert die Gemeinde von den erheblichen Preis- und Wertsteigerungen auf dem Immobilienmarkt in den letzten zehn Jahren. Ohne diese Aufwertungen und die daraus generierten Buchgewinne würde das operative Ergebnis des Gemeindehaushalts ein Defizit von rund 200'000 Franken ausweisen. Im Gesamtergebnis ergibt sich dann – nach Verbuchung der gesetzlichen Reserveveränderungen sowie zusätzlichen Bezügen aus Vorfinan­zierungen – ein Aufwandüberschuss von 702'988.63 Franken. Dieses Defizit wird durch Bezug aus der Ausgleichsreserve ausgeglichen.Abschlüsse der anderen GemeindeunternehmenDie Erfolgsrechnung der Elektrizitätsversorgung Widnau EVW schliesst mit einem Einnahmenüberschuss von 1'852'726.76 Franken ab, was deutlich über dem geplanten Ergebnis von 682'800 Franken liegt. Wie gesetzlich vorgesehen, wird dieser Überschuss in die Über- bzw. Unterdeckungsreserve der EVW eingelegt. Die Erfolgsrechnung vom Kommunikationsnetz Widnau weist einen Ertragsüberschuss von 1'174'408.34 Franken auf, budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 261'700 Franken . Der Ertragsüberschuss wird in die Baureserve eingelegt.Die Jahresrechnung der Wasserversorgung Widnau WVW schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1'749'977.77 Franken  (budgetierter Überschuss: 1'565'500 Franken). Das Haus Augiessen – ebenfalls als unselbständiger öffentlich-rechtlicher Betrieb mit eigener Rechnung – schliesst mit einem Defizit von 132'928.33 Franken. Budgetiert war ein Defizit von 299'400 Franken. Angesichts der coronabedingt schwierigen Situation für die Altersheime im 2021 ist diese Ergebnis positiv zu werten. Das Defizit bei der Spitex beträgt 218'917.28 Franken (Budget: 308'600 Franken). Es wird durch den Defizitbeitrag der Gemeinde gedeckt.Steuerfuss und Budget 2022Im Budget 2022 wird bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 76 Prozent und einem Grundsteuersatz von 0,8 Promille auf der ersten Stufe im operativen Ergebnis ein Defizit von 2'931'800 Franken veranschlagt. Auf der zweiten Stufe – nach Buchung der Reserveverän­derun­gen – wird im Gesamtergebnis mit einem Aufwandüberschuss von 3'014'900 Franken gerechnet. Gemessen an den rund 50 Millionen Budgetaufwand beträgt das mutmassliche Defizit rund 6 Prozent. Es soll aus der Ausgleichsreserve gedeckt werden. Diese beträgt per 31. Dezember 2021 rund 9,7 Millionen Franken.

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