05.07.2022

Trotz Absage ins Jungwacht-Lager

Die Jungwacht Rebstein muss auf ein eigenes Sommerlager verzichten. Nur vier Kinder wollten mit. Nun spannt Rebstein mit Altstätten zusammen, so dass die Rebschter Jungwacht trotzdem in den Genuss des Lagerlebens kommt.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Matthias Hug (20), Lagerleiter aus Rebstein, stellt einen generellen Rückgang der aktiv mitmachenden Kinder fest. Das Sommerlager habe sich zwar immer durchführen lassen, auch in den Coronajahren 2020 und 2021, aber die Zahl der Teilnehmer habe abgenommen. Waren vor der Pandemie noch 10 bis 15 Kinder regelmässig zusammengekommen, seien es nun bloss noch fünf. Um ihre Betreuung kümmern sich vier Leiter und drei Hilfsleiter. Ein Missverhältnis.Anders als die Jungwacht Rebstein, kann der Blauring Rebstein-Marbach ein Sommerlager durchführen. In diesem Lager werden sich 36 Mädchen vergnügen.Kinder früh auf Jungwacht und Blauring aufmerksam machenFür einen Trendwechsel gibt es Potenzial. Während in den allermeisten der 17 Scharen zwischen Oberriet und Rorschach Kinder ab der 1. Klasse bei Jungwacht und Blauring mitmachen, sind die Kinder in der Rebschter Jungwacht neun bis 13 Jahre alt. Das soll sich ändern. Diesen Sommer werden alle Kinder, die nach den Sommerferien in die 1. Klasse kommen, mit einem Brief angeschrieben.Schon in diesem Alter auf Jungwacht und Blauring aufmerksam zu machen, ist schon darum wichtig, weil in frühen Jahren sicher viele einem Verein beitreten und dann kaum mehr zu Jungwacht Blauring wechseln. Für die Leitenden bedeutet die Aufnahme jüngerer Mitglieder eine willkommene Weiterbildung: Je nach Alter ist eine anders ausgerichtete Betreuung erwünscht, so dass die Arbeit mit Erst- und Zweitklässlern den (empfohlenen, von Ramona Thür als selbstverständlich erachteten) Besuch eines Zusatzleiterkurses voraussetzt. Der Lüchingerin obliegt zusammen mit Silvio Schmitter aus Diepoldsau die Jubla-Co-Leitung für die Region Rheintal.Statt zwölf Anmeldungen nur noch vierMindestens ein Dutzend Kinder reisten bisher in das Jungwacht-Sommerlager mit. Beträgt die Zahl zwölf oder mehr, leistet Jugend+Sport einen Beitrag. Weil dieses Jahr nur vier Anmeldungen eingingen, wurde das eigene Lager gestrichen. Die Jungwacht Rebstein ist finanziell zwar gut gestellt, doch mit so wenig Kindern sei kein Jungwacht-Lagerleben möglich, weiss Matthias Hug. Die Kosten für das schon gebuchte Lagerhaus müssten vertragsgemäss leider bezahlt werden.Um keine Kinder enttäuschen zu müssen, wandte sich die Jungwacht Rebstein an die Gspänli in Widnau und Altstätten – in der Hoffnung auf ein Gemeinschaftslager. Die Widnauer haben nicht genug freien Platz im Lagerhaus. Würde die Jungwacht Rebstein mitreisen, könnten nicht alle Leitenden aus Widnau dabei sein.Deutlich mehr Kapazität haben die Altstätter. Schon einen Tag nach der Anfrage aus Rebstein erfolgte die Zusage. Somit fahren die Kinder aus Rebstein (statt wie ursprünglich geplant ins Tessin) mit den Altstätter Kindern nach Alt St. Johann. Dass das Lagerleben also niemand missen muss, begrüsst auch Ramona Thür. Sie sagt, jedes Lager stärke die Sozialkompetenz und sei gerade auch für Leitende stets ein Gewinn. Auch angesichts des sehr schönen Programms, das die Jungwacht Rebstein zusammengestellt habe, wäre eine ersatzlose Streichung des Lagers sehr schade gewesen. Ramona Thür ist als Mitglied des vierköpfigen Küchenteams dabei.Spiele der Gäste haben besonderen ReizEs ist das erste Mal, dass eine solche «Lagerkooperation» stattfindet. Die Altstätter sind eine grössere Schar. An die regelmässigen Anlasse kämen jeweils etwa 40 Kinder, sagt der Altstätter Schar- und Lagerleiter Yanik Lüchinger. Die Zahl sei wegen Corona zwar leicht gesunken, aber auf einem guten Niveau konstant geblieben.Zusammen mit den Kindern und Leitenden aus Rebstein fahren am 9. Juli 35 Kinder und 30 Leiterinnen und Leiter ins Sommerlager. Weil die Mädchen in der Altstätter Jubla mit einer Zweidrittelmehrheit dominieren, sei es eine gute Fügung, dass noch ein paar Buben aus Rebstein mitkommen, meint Yanik Lüchinger. Überhaupt sei es eine coole Erfahrung, für einmal nicht unter sich zu sein, sondern auswärtige Gäste dabei zu haben.Yanik Lüchinger lobt die Rebschter Jungwacht für ihre Spiele, die tatsächlich ihren besonderen Reiz haben müssen, jedenfalls ist auch Ramona Thür von der Seilbahn angetan, die noch in keinem Rebschter Sommerlager fehlte. Nun wird das Spassgerät zum ersten Mal in einem Altstätter Lager aufgebaut, gleich zu Beginn, wenn zum Thema Astronauten «coole Bauten» fürs Lager errichtet werden.HinweisFür das Lager sind noch Plätze frei. Auch auswärtige Kinder sind willkommen.jubla.altstaetten@gmail.com

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