Max TinnerEine detaillierte Statistik über die Natursteine, die von Tiefbauunternehmen im Auftrag des Kantons verbaut werden, führe man zwar nicht, schreibt die Regierung in ihrer Antwort auf einen Vorstoss des Altstätter Kantonsrats Meinrad Gschwend.Die letzten fünf Jahre seien Steine aus Italien, Portugal, Spanien, China, Vietnam sowie aus der Türkei und auch aus der Schweiz selbst verbaut worden. Der Grossteil davon dürfte aus dem asiatischen Raum, also aus China und Vietnam stammen. Immerhin seien europäische Natursteine in den letzten Jahren konkurrenzfähiger geworden. Für die zurzeit grösste Baustelle des Kantons (die Umfahrung Bütschwil) würden Natursteine aus Portugal und Italien verbaut, hält die Regierung fest.Meinrad Gschwend sieht damit seine Befürchtung bestätigt. Er wünschte sich, der Kanton St. Gallen würde, wie die Kantone Basel Stadt und Tessin, Steine aus der Schweiz verbauen. «Wir hätten ja selbst viel taugliches Gestein», stellte er in seiner Stellungnahme während der Aprilsession Anfang Woche fest.Steine selbst zu beschaffen ist dem Kanton zu aufwendigBasel Stadt und Tessin könnten dies allerdings nur, weil die beiden Kantone die Steine selbst einkaufen und lagern würden, entgegnet die Regierung. Sie erachte dies für den Kanton St. Gallen als nicht zielführend, weil dafür eine Lagerhaltung und Distribution aufgebaut werden müsste. Diesen Aufwand hält die Regierung für unverhältnismässig. Sie will an der heutigen Praxis festhalten und die benötigten Strassenbausteine über die Bauunternehmersubmission beschaffen.Auch eine Ökobilanz werde für Materiallieferungen für den Strassenbau nicht geführt, schreibt die Regierung weiter. Meinrad Gschwend bedauert dies. «Es könnte sich lohnen», meint er, «unter Umständen würde man überrascht feststellen, dass es sich lohnen könnte, den kantonseigenen Steinbruch Starkenbach weiterzuführen.»Immerhin erklärt sich die Regierung bereit, bei Kleinaufträgen, die freihändig, also ohne öffentliche Ausschreibung, vergeben werden können, künftig Randsteine aus der Schweiz zumindest als Alternativposition zu verlangen. Meinrad Gschwend freut dies. Immerhin habe der Kanton gegenüber Gemeinden und Privaten eine Vorbildfunktion, betont er. Weil solche Kleinaufträge bei Kantonsbaustellen allerdings die Ausnahme sind und nicht die Regel, ist dies buchstäblich nur ein Tropfen auf den heissen Stein.