08.03.2020

Triumph der Jugend

In der Hauptprüfung des Hallenspringens Oberriet eroberten drei junge Springreiter das Podest. Darunter der Rheintaler Linus Hanselmann.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Vier Tage lang wurde in der Reitsporthalle in Oberriet über Oxer und Steilsprünge gesprungen, gegen Fehlerpunkte und die Überschreitung der Umlaufzeiten gekämpft. Der Nachwuchs, die vielen Amateure, aber auch mancher Schweizer Elitereiter durften zeigen, was sie und ihre Pferde zu bieten haben. Das Hallenspringen Oberriet, eines der wichtigsten Turniere im Ostschweizer Turnierkalender, erfüllte die ohnehin hohen Erwartungen.So waren trotz Corona-Diskussion wieder sehr viele Anmeldungen erfolgt, darunter zahlreiche Elitereiter wie Philipp Züger, Werner und Theo Muff, Edouard Schmitz und Evelyne Bussmann, die die Möglichkeit zur Eröffnung der Frühjahrssaison nutzten und geschlossen zur Hauptprüfung dieses Grossturniers antrabten: ein Springen der Kategorie N 140 mit insgesamt 41 Pferden am Start. Äusserst spannend gestaltete sich bereits die eigentliche Prüfung, in der die Kandidaten für das anschliessende Stechen gesucht wurden. Voraussetzung zum Erreichen desselben waren null Fehler ohne Zeitüberschreitung. Was dem sehr gut reitenden Otto Steurer aus Balgach und seinem Wallach Corbusier zum Verhängnis wurde. Zwar meisterte Steurer alle Hindernisse ohne Abwurf, doch eine Zeitüberschreitung von nur 0,06 Sekunden brachte 0,25 Fehlerpunkte. Dies bedeutete immerhin den schönen neunten Endrang.Die Verantwortlichen des Hallenspringens Oberriet mit OK-Präsident Samuel Hanselmann hatten mit Guido Balsiger einen der besten derzeit tätigen Parcoursbauer engagiert. Balsiger war schon für die Gestaltung der Hindernisse beim CSI Zürich und beim CSIO St. Gallen verantwortlich. Er schaffte mit dem Parcours zum N 140-Springen in Oberriet wieder den Spagat: Ist ein Parcours zu leicht, kommen zu viele Reiter ins Stechen. Ist er zu schwer, sind es zu wenige. Eine Zahl von acht Finalisten bei 41 Teilnehmern ist genau richtig.Die Zeit musste über den Sieg entscheidenGleich fünf Männer und eine Frau schafften auch das Stechen ohne Abwurf und ohne Fehlerpunkte. Daher musste die Zeit entscheiden. Der schnellste fehlerfreie Ritt gelang Edouard Schmitz auf der elfjährigen Hannoveraner-Stute Balenciana K. Sowohl der 20-jährige Schmitz als auch sein Pferd trainieren auf dem Gestüt des Weltklasse-Reiters Martin Fuchs. Das Mitglied des Nachwuchsnationalkaders Schmitz über seinen Erfolg: «Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Leistung von Balenciana K.» Das Spezielle am Springreiten ist seiner Ansicht nach, dass es kein vorhersehbarer, kein voraussagbarer Sport ist. «So viele Faktoren spielen eine Rolle, sodass es nie dasselbe ist.»Mit dem erst 16-jährigen Oberrieter Reittalent Linus Hanselmann auf Platz zwei (siehe Kasten) und dem für Frankreich startenden 23-jährigen Alexis Goulet standen zwei weitere Jungreiter auf dem Siegertreppchen. Sie alle lobten die grossartige Atmosphäre in der Oberrieter Halle, wo zum N 140- Hauptbewerb alle Besucherplätze gefüllt waren.Coronavirus: Die Bar blieb geschlossenDie Veranstalter hielten alle Besucher auf einer Namensliste fest, auf der sie mit ihrer Unterschrift bestätigten, in letzter Zeit in keinem Corona-Risikogebiet gewesen zu sein. Und die beliebte Bar, die meist noch lange von Nachtschwärmern belagert wird, blieb für dieses Jahr geschlossen. Philippe Gall vom OK sagt zu diesen Massnahmen: «Wir haben alle kantonalen Vorschriften erfüllt. Die Schliessung der Bar reisst zwar ein kleines Loch ins Budget, aber es geht auch um Solidarität und die Pflicht als Veranstalter, alle gefährdeten Personen bestmöglich zu schützen.»

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