Max TinnerAlle vier Jahre, in der Regel im zweiten Jahr der kommunalen Legislaturperiode, lädt der Verwaltungsrat des Allgemeinen Hofs Oberriet die Behörden aller Körperschaften auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Oberriet zu einem Treffen ein. Bei der Grossflächigkeit der Gemeinde sind das nicht wenige: die Politische Gemeinde, der Allgemeine Hof selbst, fünf Ortsgemeinden, drei Schulgemeinden, sechs Kirchgemeinden … Zum gestrigen Anlass konnte Hofpräsident Michael Kolb um die 90 Behördenvertreter begrüssen.Der Allgemeine Hof, ein Relikt aus dem MittelalterDer Allgemeine Hof möchte mit dem Behördenanlass eine Plattform zum Austausch über die verschiedenen Körperschaften hinweg bieten, aber auch einen Einblick in sein eigenes Wirken geben. Letzteres nicht zuletzt, weil es eine Körperschaft wie den Allgemeinen Hof Oberriet kaum irgendwo sonst gibt. Er ist ein Relikt aus dem Mittelalter: Entstanden aus dem Reichshof Kriessern, ist der Allgemeine Hof heute eine ortsbürgerliche Korporation mit einer Struktur ähnlich einer Dachorganisation über den fünf Oberrieter Ortsgemeinden. Wie jene verfügt aber auch der Allgemeine Hof selbst über eigene Güter, die Alp Sämtis und Wald.Der Wald stand gestern thematisch im Fokus. Der Forstbetrieb des Allgemeinen Hofs bewirtschaftet seit langem auch die Wälder der fünf Oberrieter Ortsgemeinden sowie jenen der Ortsgemeinde Diepoldsau (die einst ebenfalls dem Reichshof Kriessern angehörte und deswegen noch heute Wald im Oberrieter Berggebiet besitzt). Vor wenigen Jahren hat der Forstbetrieb des Allgemeinen Hofs die Wälder der anderen Körperschaften in Pacht übernommen – was die Administration massiv vereinfacht habe, betonte Förster Robert Kobler.Bekenntnis zur WaldwirtschaftZeigen wollte er gestern den Behördenvertretern aber vor allem den Mobilseilkran, den der Allgemeine Hof letztes Jahr beschafft hat. Dank diesem können mittelstarke Bäume bis 400 Meter aus dem Wald zur nächsten Waldstrasse hochgeseilt werden – ohne dass der in diesem Gebiet unter dem Montlinger Schwamm vielerorts weiche Waldboden mit Maschinen befahren werden müsste. Die Anschaffung sei auch als Bekenntnis des Allgemeinen Hofs und der Ortsgemeinden zur Waldpflege und Waldbewirtschaftung im Oberrieter Berggebiet zu verstehen, stellte Förster Kobler fest. Zum Gedankenaustausch setzte man sich dann im Forstwerkhof Mettlen zusammen. Der Allgemeine Hof offerierte den Znacht dazu.Hinweis Bilder vom Behördenanlass auf www.rheintaler.ch unter Bilderstrecken.