In Montlingen hat am Montagabend die Vorversammlung zum Oberrieter Burg-Projekt stattgefunden. Einer 15-minütigen Präsentation folgte eine gut 20-minütige Diskussion. Das war’s auch schon. Am Dienstagabend findet die Vorversammlung zum gleichen Projekt in Oberriet statt.Der kurzen Versammlungsdauer zum Trotz: Die Renovation des historischen Gebäudes Burg an der Adlerstrasse sowie der separat - am Burgweg - geplante Saal (samt Parkanlage zwischen den beiden Gebäuden) gibt in der Gemeinde zu reden. So soll zum Beispiel die IG Berg das Projekt schon eifrig diskutiert haben. Vor dem Montlinger Anlass waren sich Umstehende einig: Wenn etwas umstritten ist, dann vor allem der Neubau.«Der Verkehr ist zu managen, das ist klar»Gemeindepräsident Rolf Huber sagte, der Gemeinderat betrachte das Gesamtprojekt als grosse Chance für die Gemeinde. Und er wiederholte: «Das Gesamtprojekt.» Abgestimmt wird an der ausserordentlichen Bürgerversammlung vom 17. September über zwei Anträge. Der erste betrifft die Renovation und Aufwertung der Burg samt Park- und Umgebungsgestaltung für knapp 3,03 Mio. Franken. Der zweite Antrag lautet: Bei einem Ja zum ersten sei ein separater Neubau als Begegnungszentrum mit Tiefgarage für knapp 2,78 Mio. Franken zu erstellen.Aus der Bürgerschaft kamen am Montag 14 Fragen und Bemerkungen. Ob nicht die Zahl der Parkplätze (16 in der Tiefgarage und 6 draussen) viel zu knapp bemessen sei. Rolf Huber verwies auf die nahen gemeindeeigenen Plätze beim Friedhof. Das Burgareal sei vom Parkplatz in maximal drei, vier Minuten erreichbar. «Dänn kurvid d’Lüt umenand und dä Burgweg hät dä Verkehr», hiess es sogleich. Worauf der Gemeindepräsident meinte, der Verkehr sei natürlich «zu managen». Vizepräsident Roman Ammann ergänzte, das Benützungsreglement sei mit grosser Rücksicht auf die Nachbarschaft erarbeitet worden. Ab 22 Uhr ist die Nutzung der Aussenanlage untersagt. Es soll keine öffentlichen Anlässe, keine Konzerte, keine Theateraufführungen und dergleichen geben. Vielmehr ist die Anlage für Veranstaltungen wie Ausstellungen, Seminare oder Trauungen gedacht. Den Hinweis, es gebe für Trauungen schon andernorts schöne Räume, konterte Rolf Huber so: Heute fänden Trauungen in Oberriet «im alte Cholechär» im Rathaus-UG statt, 25 bis 30 pro Jahr. An einen schönen Ort wie die Burg kämen wohl auch viele Auswärtige.Anbau von Denkmalpflege für gut befundenDoch warum bekommt die Burg einen so «schrecklichen Anbau»? Wieso kein Treppenhaus mit Glas? - Das habe man erörtert, antwortete Huber, die jetzige Lösung sei zusammen mit der kantonalen Denkmalpflege entstanden. «Mer gfallt da gär nöd», tönte es sodann aus dem Publikum. Das sei natürlich Geschmackssache, entgegnete der Gemeindepräsident.Die jährlichen Betriebskosten kämen ihm «sportlich» vor, meinte ein Bürger. Rolf Huber sagte, das Ziel sei ein dank Mieteinnahmen kostendeckender Betrieb. Den Verdacht, über das Burg-Projekt werde an der Bürgerversammlung (statt an der Urne) abgestimmt, weil dann weniger Leute über die Sache befänden und sie eher bewilligt würde, entkräftete Huber so: Es sei der vorgeschriebene Weg. Eine Urnenabstimmung könne an der Bürgerversammlung beantragt werden.