09.02.2020

Traumstart ohne Happy End

Das Märchen dauerte 50 Minuten: Der SC Rheintal verliert gegen den oberklassigen EHC Seewen in der letzten Cup-Vorrunde 1:2 (1:0, 0:0. 0:2).

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Sepp SchmitterDie ersten Spielminuten sind bei Cupspielen mit ihrer eigenen Dynamik immer besonders wichtig für den motivierten Unterklassigen: Möglichst lange ohne Gegentor bleiben, gut ins Spiel kommen und wenn möglich selber in Führung gehen. Genau so haben es die Rheintaler gemacht. Die erste Angriffswelle erfolgreich abgewehrt und dann folgte der Gegenstoss. Adrian Ströhle lancierte Mica Moosmann, und dieser konnte schon in der 3. Minute den Führungstreffer erzielen. Der SC Rheintal spielte nun druckvoll weiter, von Klassenunterschied war gar nichts zu sehen. Im Gegenteil, die besseren Chancen lagen beim Heimteam und es hätte gut und gerne erhöhen können, doch da hatte besonders der Gästetorhüter etwas dagegen.Zu viele Spieler auf dem Eis – auch ein Zeichen von Übermotiviertheit – war der Grund der ersten Strafe gegen den SCR. Sie wurde unbeschadet überstanden. Und weil das eigene Überzahlspiel nichts brachte, ging es mit der zu knappen Führung in die Kabinen. Claudio Engler, ein wichtiger Turm in der Rheintaler Abwehr, konnte wegen einer schmerzhaften Verletzung nicht mehr weiterspielen, was die Sache auch nicht leichter machte.Das Märchen von der Teilnahme am Schweizer Cup lebte weiter, denn der SC Rheintal konnte seine Führung auch im zweiten Drittel behaupten. Die fünf Strafen brachten etwas mehr Gefahr, aber vor allem Gesprächsstoff, denn die Entscheide der Unparteiischen waren nicht über alle Zweifel erhaben. Doch das Gezeigte auf dem Eisfeld entschädigte die gut 500 Zuschauer vollauf: ein attraktives, intensives Spiel mit zwei Teams auf Augenhöhe. Chancen gab es hüben wie drüben, doch auch der wiedergenesene Vincent Sauter war seiner Mannschaft ein sicherer Rückhalt.Das Märchen nimmt ein jähes EndeNoch 20 Minuten die Führung bewahren: das grosse Ziel des kleinen SCR. Doch den knappen Vorsprung zu verwalten, reichte nicht. So tat der SCR alles, um zu weiteren Toren zu kommen. Chancen dazu waren vorhanden, doch Zählbares schaute nicht heraus. Das Spiel blieb spannend und begeisternd, die Stimmung gut. Eine weitere eher kleinliche Strafe gegen die Rheintaler – der Schiedsrichter ist offenbar kein Märchenfreund – leitete die Wende ein. Mit Ach und Krach schossen die Innerschweizer im Powerplay den schmeichelhaften Ausgleich. Dadurch geriet der Siegwille des SCR kurzfristig ins Wanken, und so konnten die Gäste zwei Minuten später in Führung gehen. Das weckte die Rheintaler nochmals, und sie versuchten alles, um wenigstens in die Verlängerung zu kommen. Doch ein starker Rüegger im Seewener Kasten machte alle Torgelüste zunichte. Auch ohne Torhüter und im Powerplay gelang nichts mehr, die Sekunden zerrannen und der Traum vom Cup platzte.Die Rheintaler haben alles gegeben, um gegen den Oberklassigen die Überraschung zu schaffen und waren sehr nahe dran. Sie konnten erhobenen Hauptes vom Eisfeld gehen, eine weiter spannende Cupgeschichte im Palmarès des SC Rheintal – ohne Happy End.Cup-Qualifikation, Runde 6Rheintal – Seewen 1:2 (1:0, 0:0. 0:2)Widnau, Aegeten – 546 Zuschauer – SR: Häusler, König, Lukac.Tore: 3. Moosmann, (Ströhle) 1:0, 50. Koller (Bettinaglio, Fries) 1:1, 52. Noll (Zurkirchen, Fries) 1:2.Rheintal: Sauter, C. Engler, Sabanovic, Thurnherr, N. Paul, Berweger, Binder, Bartholet, Bodemann, Kuster, A. Paul, Breitenmoser, Holdener, Romagna, Pfeiffer, Lins, Ströhle, Moosmann, Romagna.Strafen: Rheintal 5x2 Minuten, Seewen 3x2.

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